Robert Habeck möchte die Übernahme von Viessmann bzw. deren Segment, das Wärmepumpen herstellt, „prüfen“. Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Achim Wambach, ist offenbar dagegen, dass diese Prüfung zu einem Verbot der Übernahme führen könne. Solche Übernahmen könnten auch dafür sorgen, dass die Produktivität steigt, so Wambach. Zudem erinnerte er daran, dass solche Investitionsbremsen für internationale Unternehmen – eben jene, die wie die US-Firma kaufen möchten – den Standort Deutschland weiter schwächen könnten.
Wambach attestierte dem Land ein „Standortproblem“, es sei nur noch auf dem 18. Rang in einem Länderindex Familienunternehmen. In diesem Index beobachtet und berechnet das ZWE offenbar dem eigenen Verständnis nach die Attraktivität des Standorts. Die Energie, die Regulierung und die Steuerbelastung sind demnach ungünstige Faktoren für die Bewertung des Standorts in Deutschland, ergibt sich aus den Äußerungen.
Ist Deutschland mittlerweile ein schlecht zu bewertender Standort im internationalen Vergleich?
„Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Achim Wambach, warnt vor einem Verbot der Viessmann-Übernahme. „Es wird häufig unterschätzt, wie wichtig Marktaustritte und -eintritte sowie Übernahmen für den Produktivitätsfortschritt sind. Eine Investitionsbremse für internationale Unternehmen würde den Standort weiter schwächen“, sagte Wambach der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).
Stattdessen müsse die Politik anders ansetzen: „Deutschland hat ein Standortproblem. So befindet sich Deutschland nur noch auf Platz 18 unter den 21 betrachteten Industriestaaten im Länderindex Familienunternehmen, den das ZEW im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen berechnet hat“, so Wambach weiter. „Insbesondere in den Bereichen Regulierung, Steuerbelastung und Energie wird Deutschland ungünstig bewertet. Da gilt es anzusetzen.“
Bundeswirtschaftsminister Habeck hat eine Prüfung der Viessmann-Übernahme angekündigt.“ Mittlerweile hält Habeck das Angebot offenbar auch für ein Zeugnis der Attraktivität der Energiepolitik in Deutschland.
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: ZEW, über dts Nachrichtenagentur