Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm befürchtet noch immer Gasknappheit. So könne die Industrie wegen der gesunkenen Großhandelspreise profitieren. Dies wäre dann mit Gefahren verbunden. Es sei bedeutend, einen Puffer zu behalten, damit auch angespanntere Situationen zum nächsten Winter gemeistert werden können, so Grimm. Sie geht zudem davon aus, dass Flüssiggas erst 2024 ausreichend vorhanden sei, um dann die Lage zu entspannen.
Gesunkene Preise können zu höherem Verbrauch führen – Puffer wäre bedeutend
„Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat vor Gasknappheit durch steigende Verbräuche gewarnt. Es sei „gut vorstellbar“, dass wegen der gesunkenen Großhandelspreise vor allem die Industrie wieder deutlich mehr Gas verbrauche, und „das wäre mit Gefahren verbunden in der aktuellen Situation“, sagte Grimm der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag).
„Bis zum kommenden Winter muss es oberste Priorität haben, einen Puffer zu behalten, um auf eine angespanntere Versorgungslage reagieren zu können. Da muss unter Umständen auch die Bundesregierung Anreize setzen, damit weiterhin Gas gespart wird.“ Durch das Ende des Corona-Lockdowns in China komme auch von dort die Nachfrage zurück, sagte die Energieexpertin und Regierungsberaterin. Auch deswegen werde der kommende Winter „auf jeden Fall herausfordernd“. Erst „ab 2024“ sei zu erwarten, dass die Kapazitäten für den Flüssiggas-Import ausreichen, um die Lage zu entspannen, so Grimm weiter. Die Preise würden sich allerdings auch dann noch „auf einem höheren Niveau einpendeln als vor der Krise“.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Schwimmendes LNG-Terminal in Wilhelmshaven, über dts Nachrichtenagentur