Die Diskussion um die Energieversorgung in Deutschland hält angesichts des Krieges in der Ukraine an. Deutschland prüft derzeit ebenso wie die EU eigenen Angaben zufolge, wie die Energieversorgung sichergestellt werden kann. Sanktionen gegen Russland könnten zu einer geringeren Sicherheit führen, so befürchten einige Beobachter. Russland selbst erwähnte bereits, dass auch ein Exportstop von Gas möglich sei. Nun hat Wirtschaftsminister Robert Habeck einem Bericht nach die Vorstellung verworfen, Atomstrom könne in dieser Situation länger als gedacht helfen. Die noch betriebenen Atomkraftwerke in Deutschland gehen demnach zum 31. Dezember vom Netz, heißt es in dem Bericht. Im kommenden Winter würde eine längere Laufzeit nicht helfen, für die darauf folgende Zeit sei das Sicherheitsrisiko demnach aber zu groß. In der Gesamtabwägung also lohne sich die Laufzeitverlängerung nicht.
Habeck: AKW-Laufzeitverlängerung lohnt sich nicht
„Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) rechnet nach einer Prüfung seines Hauses nicht damit, dass die Atomkraftwerke in Deutschland länger laufen werden. Zum 31. Dezember gingen die verbliebenen drei Meiler vom Netz, sagte er den Sendern RTL und n-tv.
Eine Laufzeitverlängerung sei vom Tisch. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs sei es zwar richtig, dass es auch bei der Atomkraft keine Denkverbote gebe: „Für den nächsten Winter hilft uns eine längere Laufzeit aber gar nicht.“ Langfristig werde man Abstriche bei der Sicherheit machen müssen – und das in einer Situation, in der erstmals auf Atomkraftwerke geschossen werde und es die Sorge vor Cyberangriffen gebe. „In dieser Abwägung haben wir eine minimale Mehrproduktion an Strom für maximal hohe Sicherheitsrisiken“, so Habeck. „Und deswegen bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass dieser Weg der falsche ist.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur