Die Inflation hat in Deutschland in den vergangenen Jahren viel Kaufkraft vernichtet. Auch die Lohnzuwächse konnten dies nicht ausgleichen. Eine Anfrage des BSW, des Bündnis Sahra Wagenknecht, hat dies nun zu Tage gefördert.
So jedenfalls sieht es das Statistische Bundesamt, das die Preissteigerungen mit den Gehaltssteigerungen verglich. Das Statistische Bundesamt berichtete, dass das durchschnittliche Gehalt von 2022 auf 2023 um 51 Prozent stieg. Auf den ersten Blick sieht das positiv aus, doch die Inflation lag im selben Zeitraum bei 59 Prozent. Vergleicht man 2021 mit 2023, wird die Diskrepanz noch deutlicher. In dieser Zeit stiegen die Preise um insgesamt 132 Prozent, während das mittlere verfügbare Einkommen nur um 58 Prozent von 33.558 auf 35.510 Euro anstieg. Damit sind die Menschen in Deutschland real ärmer geworden.
Die Energiekosten
Die Inflation beschleunigte sich erheblich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine Anfang 2022. Die EU reagierte mit Sanktionen, unter anderem durch Einschränkungen bei Ölimporten aus Russland. Daraufhin stoppte Russland den Gasexport nach Deutschland über die Nord-Stream-Pipelines. Die Energiepreise kletterten direkt, aber auch indirekt, indem auch Importkosten und die Produktionskosten stiegen.
Die Löhne sollten klettern – und auch die Renten. Der Effekt war dennoch unter dem Strich negativ. Besonders im Vergleich zu den Zahlen vor der Ukraine-Krise zeigt sich das Ergebnis: Das durchschnittliche Nettoeinkommen je Haushalt stieg von 2021 bis 2023 von 41.887 Euro auf 43.795 Euro, was bei weitem nicht ausreicht, um die Teuerung auszugleichen. Das Nettoeinkommen umfasst dabei auch Transferleistungen des Staates oder der Sozialkassen.
Ampelregierung habe Mitschuld
Sahra Wagenknecht macht die Ampelregierung mitverantwortlich. Die Mittelschicht habe seit 2021 7 % der Kaufkraft verloren. U.a. seien die Sanktionen gegen Russland dafür verantwortlich, zudem würden Mindestlohn und Rentenerhöhung nicht ausreichen.
Der Kaufkraftverlust in Deutschland ist dramatisch – wer sähe dies nicht so?