Volkswirte plädieren für eine weltweite Lockerung der Corona-Maßnahmen

Das ifo-Institut in München hat einem Bericht nach eine Befragung unter Volkswirten durchgeführt, die sich zu den Folgen der Corona-Maßnahmen geäußert haben. Es sei erforderlich, die Maßnahmen weltweit zu lockern, um die Wirtschaft zu entlasten bzw. die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben. Die Situation habe sich immerhin im ersten Quartal verbessert, geht aus den Stellungnahmen des Berichtes nun hervor. Ein wichtiger Aspekt sei es, dass hinreichend viele Menschen geimpft sein müssten.

Volkswirte wollen weitere Lockerungen der Maßnahmen

„Die Corona-Gesundheitsmaßnahmen haben sich einer Expertenumfrage zufolge im ersten Vierteljahr 2022 weltweit deutlich verbessert. Im Vergleich zum Vorquartal fällt die Bewertung um durchschnittlich zehn Punkte besser aus, teilte das Münchener Ifo-Institut am Montag mit.

Die Befragten fordern demnach gleichzeitig weitere Lockerungen. Die Erhebung wurde gemeinsam mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik durchgeführt. „Gesundheitsschutz war während der Pandemie vorrangig, doch ist Corona mit hohen wirtschaftlichen Kosten einhergegangen“, sagte Ifo-Forscher Niklas Potrafke. „Die vergleichsweise milderen Krankheitsverläufe der Omikron-Variante ermöglichen nun deutliche Lockerungen.“ Die bestehenden Maßnahmen zu lockern fordern insbesondere Befragte in Asien und Europa. In lediglich vier von 18 Regionen empfehlen die Teilnehmer eine leichte Verschärfung, allen voran in Afrika. „Die Verfügbarkeit von Impfstoffen ist für Lockerungen entscheidend“, so Potrafke. „In afrikanischen Ländern sind immer noch verhältnismäßig wenig Menschen gegen Covid-19 geimpft.“

Befragt wurde das Panel auch zur Fiskalpolitik, die wirtschaftliche Konsequenzen der Corona-Pandemie abfedert. Besser als im Vorquartal bewerten die Teilnehmer die Corona-Fiskalpolitik in weiten Teilen Asiens und Europas, massiv schlechter in Mittelafrika. Sie empfehlen auch insgesamt eine expansivere Fiskalpolitik. Die Umfrage lief vom 16. Februar bis 2. März 2022.

Insgesamt gab es 1.603 Teilnehmer aus 132 Ländern.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Corona-Regeln in Italien, über dts Nachrichtenagentur