Die Medien überschlagen sich mit Berichten über steigende Benzinpreise. Derweil fordert das Verkehrsinstitut Agora Verkehrswende einem Bericht nach eine digitale PKW-Maut von 5,4 Cent pro Kilometer. Dies würde den Erhalt der Straßen sicherstellen und den Kampf gegen den Klimawandel fördern. „Wer mehr fährt, zahlt auch mehr“, so das Argument – was allerdings im Alltag nicht eben neu sein dürfte.
PKW-Maut gefordert, um Straßen zu erhalten und Klimawandel zu bekämpfen
„Eine digital erhobene Pkw-Maut könnte den Erhalt von Straßen in Deutschland sichern und zugleich den Kampf gegen den Klimawandel voranbringen. Das behauptet das Institut Agora Verkehrswende in einer Studie, über die die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.
Die Forscher schlagen eine Abgabe in Höhe von durchschnittlich 5,4 Cent pro Kilometer auf allen Straßen vor, um die angesichts der Elektromobilität abschmelzenden Steuereinnahmen auf Benzin und Diesel auszugleichen. Das entspreche den Kosten, die ein Fahrzeug im Hinblick auf Infrastruktur, aber auch auf Lärm, Luftverschmutzung und Flächenverbrauch verursache. Der individuelle Kilometerpreis soll, so das Agora-Konzept, verschiedene Faktoren berücksichtigen, wie etwa das Fahrzeuggewicht, Uhrzeit, die Verfügbarkeit des öffentlichen Nahverkehrs oder auch die Einkommensverhältnisse. Für das Jahr 2030 rechnen die Verkehrsforscher durch die Maut mit Einnahmen in Höhe von etwa 33 Milliarden Euro.
Die Summe decke nicht nur die Kosten für die Straßeninfrastruktur, so die Agora-Forscher; gut die Hälfte des Geldes könne für öffentlichen Verkehr, Fuß- und Radinfrastruktur sowie Lärmschutz genutzt werden. „Wer mehr fährt und dadurch die Straßen mehr nutzt und der Allgemeinheit Kosten aufbürdet, der zahlt auch mehr“, sagte Agora-Direktor Christian Hochfeld der SZ. Dieses Prinzip sei gerecht, stärke den Klimaschutz und aufgrund der notwendigen Technik könne sich eine Pkw-Maut sogar „zu einem Digitalisierungs- und Modernisierungsprojekt mit internationaler Vorbildfunktion“ entwickeln. Das Maut-Konzept setzt auf Satellitenortung und Handy-Apps. Damit sollen alle Wegstrecken gemessen werden und dann von privaten Dienstleistern für den Staat abgerechnet werden. 2,5 Milliarden Euro würde der Aufbau des Systems einmalig kosten, heißt es in der Studie, und dann jährlich etwa 700 Millionen Euro für den Betrieb. Mit dem System könnten Städte auch eine individuelle Anti-Stau-Gebühr erheben, so die Agora-Experten, die von 40 Cent pro Kilometer ausgehen.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur