Die Energiepreise in Deutschland steigen weiter. Nach Meinung der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) sollte die Bundesregierung mehr unternehmen, um die Folgen für die Heizkosten in Deutschland zu reduzieren. Der Heizkostenzuschuss, den die Regierung beschlossen habe, wäre demnach „viel zu niedrig angesetzt“, heißt es einem Bericht nach.
Heizkostenzuschuss zu gering? Bundesregierung sollte mehr tun
„Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) fordert deutlich mehr Maßnahmen des Bundes, um die stark ansteigenden Energiepreise abzufedern. Der von der Bundesregierung beschlossene Heizkostenzuschuss sei „viel zu niedrig angesetzt“, sagte Thomas Engelke, Teamleiter für Energie und Bauen beim VZBV, dem „Handelsblatt“.
Wenn die Erdgaspreise weiter ansteigen, müsse der Heizkosten-Zuschuss „erheblich über 500 Euro“ durchschnittlich pro Geringverdiener-Haushalt liegen. Eine weitere Stellschraube für Entlastungen sieht der VZBV-Experte in der Abschaffung der EEG-Umlage. „Wichtig ist, dass das Geld vollständig bei den privaten Haushalten ankommt“, so Engelke. Auch das im Koalitionsvertrag der Ampelparteien angekündigte „Klimageld“ müsse jetzt kommen. „Damit sollen die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung vollständig und sozial ausgewogen an die privaten Haushalte rückerstattet werden.“ Wegen der momentan nicht kalkulierbaren Lage auf den Energiemärkten hält es der VZBV zudem für „unabdingbar, Gas- und Stromsperren vorübergehend auszusetzen, damit Betroffene nicht in einer kalten Wohnung frieren müssen“.
Die Grünen-Energieexpertin Ingrid Nestle verlangte Hilfen für Unternehmen, die aufgrund der hohen Gaspreise in Schwierigkeiten kämen. Auch für Privathaushalte forderte sie weitere Entlastungen.
Der Entwicklung könne nicht tatenlos zugesehen werden, sagte sie dem „Handelsblatt“. Das bisherige Entlastungspaket der Bundesregierung sei nicht ausreichend. Gleichzeitig müsse alles Notwendige getan werden, um einerseits den Energieverbrauch zu reduzieren und andererseits durch den Ausbau erneuerbarer Energien energiepolitisch unabhängiger zu werden. „Nur so kommen wir aus der Preisfalle heraus. Wir können nicht Jahr für Jahr riesige Summen Steuergeld in den Verbrauch exorbitant großer Gasmengen buttern.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur