Die Verkehrswende in Deutschland kann nach einer Studie von „EY“ richtig teuer werden. Allein bis zum Jahr 2030 sollen die Kosten auf annähernd 50 Milliarden Euro steigen, so die Unternehmensberatung – auch wenn die E-Autoprämie gestrichen worden ist. Grundlegend dafür ist der Umstand, dass die Mineralösteuern dabei sinken.
Dies würde insgesamt annähernd 36 Milliarden Euro ausmachen. Die Stromsteuer würde den Ausfall demnach nicht im Ansatz ausgleichen. Auch würde der Bund Dienstwagen mit E-Motoren auf recht teure Weise fördern, wenn dies Geschäftswagen sind. Dabei würden 2/3tel der E-Fahrzeuge auf Gewerbetreibende zugelassen sein – ergo: Privat wird sehr viel weniger gekauft. Und gefördert werden die Gewerbetreibenden.
Hätten Sie gewusst, wie teuer die Verkehrswende ist? Andere sicher auch nicht. Nur der Markt scheint es, wie berichtet, schon geahnt zu haben.
Wir haben bereits einige Male darüber berichtet, dass Autovermieter zunehmend davon absehen, auf E-Fahrzeuge zu setzen. Nun zeigt sich, dass die Fahrzeuge auch auf dem Gebrauchtmarkt kaum Käufer finden. Die Preise für solche E-Autos sind deshalb gefallen – arme Verkäufer.
Preise fallen
Die Nachfrage ist nicht zufällig zurückgegangen. So wurden die Förderungen für E-Autos reduziert bzw. teils vom Markt genommen. Dazu kam, dass die Infrastruktur in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit nicht besonders schnell ausgebaut wird. Schließlich ist die negative Stimmung insgesamt für den Markt für das Ereignis sicherlich mitverantwortlich.
E-Autos, die auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen, sind nach Meldungen über die Beratungsgesellschaft Berylls nach drei Jahren im Durchschnitt -57 % wert. Das würden – auch im Durchschnitt – 24.800 Euro Wertverlust insgesamt sein und damit dann ca. 8.000 Euro pro Jahr.
Wer also ein E-Fahrzeug kauft und nach drei Jahren verkaufen möchte, müsste auf dem Markt einen Abschlag von ca. 650 Euro monatlich als „Nutzungsgebühr“ entrichten. Benziner verlören diesem Bericht nach ca. 12 % weniger innerhalb der drei Jahre – vergleichbare Benziner jedenfalls.
Dieser Unterschied würde sogar höher ausfallen als die staatlichen Förderungen ausmachen. Im Jahr 2023 wären die in Deutschland zugelassenen E-Autos damit um annähernd 3 Mrd. Euro im Wert gefallen. Der Befund: „Eine horrende Summe“.
Besserung wiederum sei derzeit nicht in Sicht. So gebe es neue Modelle, die eine höhere Reichweite haben oder haben werden. Die Preise würden zudem fallen, womit der Wettbewerb sich vergrößere. Schließlich wären viele der Gebrauchten am E-Markt SUVs. Diese kämen nicht auf den Massenmarkt und wären folglich für die große Mehrheit der Käufer nicht attraktiv genug. Vor einiger Zeit haben zudem Anbieter wie Tesla oder BYD Rabatte eingeführt. Das kann den Gebrauchtwagenmarkt nach Adam Riese auch nur treffen. Was nun?