Karl Lauterbach gerät als Gesundheitsminister in die Diskussion. Die Krankenhausreform, die Lauterbach plant, findet nicht nur Zustimmung. So kritisierte nun der Chef der Uni-Medizin Essen, Jochen Werner, die Reform. Lauterbach habe eine „Jahrhundertreform“ angekündigt sowie eine „Revolution“ beschrieben. Davon sehe er nichts.
Lauterbach: Die „Jahrhundertreform“ – und ein Kritiker sieht davon nichts
„Der Chef der Universitätsmedizin Essen, Jochen Werner, kritisiert Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wegen der Krankenhaus-Reform: „Minister Lauterbach hat eine Jahrhundertreform angekündigt und von Revolution gesprochen, davon sehe ich nichts“, sagte Werner der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). „Er ist als Tiger gestartet, droht aber als Bettvorleger zu landen. Warum muss er seine Gedanken immer wieder im Gebrüll der Superlative ankündigen, statt sie leise in die Umsetzung zu überführen?“ Bis zum 10. Juli wollen Bund und Länder sich über die Reform einigen.
Dazu sagte Werner: „Irgendein Eckpunkte-Papier wird man bis zum 10. Juli geeint bekommen und natürlich wird man dieses abgespeckte Resultat gebührend beklatschen. Das alles hilft aber nur im zweiten Schritt. Ohne einen belastbaren Finanzierungsplan für die perspektivisch zu erhaltenden und weiterzuentwickelnden Krankenhäuser wird es, auch in Anbetracht der steigenden Energie- und Lohnkosten, nicht gehen.“ Der Uniklinik-Chef fordert die planvolle Schließung von 25 Prozent der Häuser: „Manche sagen, dass Deutschland auch mit der Hälfte der Häuser auskommt. Wir sollten uns erst mal eine Zielmarke setzen, Schließung von etwa 25 Prozent der Häuser – und zwar nach einer festgelegten, transparenten Agenda.“ Danach müsse die Lage beurteilt werden: „Klinikschließungen sind eine emotionale Sache. Damit dürfen wir den Landrat nicht allein lassen.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Universitätsklinikum Essen, über dts Nachrichtenagentur