Die Insolvenzwelle in Deutschland rollt. Auch wenn Wirtschaftsminister Robert Habeck Insolvenzen seinem legendären Interview nach für vergleichsweise harmlos hält – dann werden halt mal keine Brötchen verkauft -, gibt es durchaus Praktiker, die dies besorgt. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Insolvenzen jedenfalls um 22,4 % geklettert!
Auch gegen über September mehr Insolvenzen
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist auch gegenüber September geklettert. Es ging um fast drei Prozentpunkte aufwärts, so eine Meldung.
Die am stärksten betroffenen Branchen sind die „Lagerei“ und der Verkehr. Grund für die Zunahme ist zum einen die allgemeine Konjunkturlage, lässt sich vermuten. Bei schwachem oder ausbleibendem Wirtschaftswachstum nimmt die Zahl der nicht mehr gesunden Unternehmen selbstredend zu. Auf der anderen Seite dürfte auch – spekulativ betrachtet – die Corona-Zeit noch Nachwirkungen verbreiten. Die Kapitaldecke mancher Unternehmen hat sich in der damaligen Lockdown-Phase deutlich angespannt. Zudem haben sich wohl auch zahlreiche Arbeitnehmer umorientiert und sind in anderen Branchen aufgegangen.
Die Suche nach Mitarbeitern, die steigenden Kosten für Mitarbeiter und auch ausbleibende Kundenströme in den Innenstädten bilden eine Gemengelage, die sich aktuell auswirkt.
Die Insolvenzen werden innerhalb eines Jahres um ca. 35,7 % gestiegen sein, so jedenfalls die offiziellen Zahlen des Bundesamtes für Statistik. Gläubiger leiden gleichfalls unter diesen Zahlen: Die Forderungen belaufen sich auf gut 1,8 Milliarden Euro. Vor einem Jahr sollen noch 0,8 Mrd. Euro offen geblieben sein.
Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen hat sich erhöht. Gegenüber dem Vorjahresmonat ging es um 8,6 % nach oben. Ob dies das Ende der Steigerungsraten ist? Wahrscheinlich nicht. Denn die Zinsen sind mittlerweile auch deutlich gestiegen – dies fördert die Anfälligkeit.