Das sogenannte Tübinger Projekt „Öffnen mit Sicherheit“, die Öffnung der Wirtschaft und gesellschaftlicher Organisationen gegen einen Corona-Negativ-Test, wird nun Einschränkungen erfahren. Nach Medienberichten haben sich das Gesundheitsministerium Baden-Württembergs, die Stadt Tübingen und das Landesgesundheitsamt darauf verständigt. Im Grundsatz sah das Modell beispielsweise vor, dass auch Auswärtige gegen Vorlage eines entsprechenden Tests einkaufen oder in der Außengastronomie verweilen durften.
Anpassungen und Fallzahlen
Der Gesundheitsminister des Landes Baden-Württemberg, Manne Lucha von den Grünen, betonte am Dienstag, dass das Projekt weiterhin beobachtet wird. Würde sich der Anstieg der Zahlen bei den positiv Getesteten in Tübingen fortsetzen „und das Infektionsgeschehen zunehmen“, würde weiter angepasst werden müssen. Das Projekt könne letztlich sogar unterbrochen werden.
Lucha betonte, es sei „klar“, dass das Projekt „derzeit gefährdet ist“. Boris Palmer (Grüne) kündigte als Oberbürgermeister der Stadt an, man würde „mehr testen und mehr kontrollieren“ mit dem Ziel, den Einzehlhandel und die Kultur der Stadt weiterhin zu öffnen, ohne die Stadt zu überfüllen.
Nun müsste die Außengastronomie schließen. Tagestickets – nach Negativtests – für Auswärtige werden künftig nicht mehr ausgestellt. Sowohl für die Notbetreuung an Schulen in Tübirngen wie auch für Kindertagesstätten ist nun ein wöchentlicher Schnelltest für die Kinder verpflichtend. Mitarbeiter müssen sogar zweimal in der Woche einen negativen Schnelltest vorweisen können.
Zu den neuen Maßnahmen zählt zudem, dass die Verbotszone für den Konsum von Alkohol ausgedehnt wird.
Aktuell läuft das Projekt dem jüngsten Beschluss nach noch bis zum 18. April. Die Inzidenz in der Stadt bettrug Angaben zufolge zuletzt 73,2, während sie im Landkreis bei 99,3 lag. Einen Tag davor waren für die Stadt 82,0 angegeben und 108,9 im Landkreis. Mehr Tests, wie jetzt angekündigt, dürften die reinen Inzidenzzahlen wieder in die Höhe schnellen lassen.