Jahrelang schimpften viele Bauherrn und Immobilienkäufer zwar über die beständig steigenden Preise, erfreuten sich aber gleichzeitig an den ausgesprochen günstigen Finanzierungskosten. Diese paradiesische Zeit ist inzwischen vorbei und ein Haus zu bauen oder eine Immobile zu kaufen, ist zu einem doppelt teuren Unterfangen geworden.
Denn während die Preise weiterhin auf einem sehr hohen Niveau verbleiben, ziehen die Bauzinsen seit Anfang des Jahres deutlich an. Ärgerlich für die Bauherrn und Käufer ist dabei, dass die anhaltend hohe Inflation dazu beitragen dürfte, dass beide Kosten auch in Zukunft recht hoch sein dürften.
Wer eine Immobilienfinanzierung plant, muss sich deshalb beeilen und sollte möglichst schnell agieren, um sich die günstigen Zinssätze noch zu sichern. Wie schon angedeutet geht der Druck von der anhaltend hohen Inflation aus. In der Zwischenzeit hat auch die Europäische Zentralbank erkannt, dass der Traum von einer nur vorübergehenden Teuerung ausgeträumt ist.
Eine Straffung der Geldpolitik wird die Immobilienfinanzierungen verteuern
Noch schneller hat die US-Notenbank reagiert. Da hier die erste Zinsanhebung schon in wenigen Tagen auf der nächsten FED-Sitzung beschlossen werden dürfte und gleichzeitig durch Russlands Angriff auf die Ukraine die ohnehin hohen Energiepreise einen weiteren Schub erhalten haben, dürfte auch die EZB schneller folgen als zunächst erwartet.
Auf die Europäische Zentralbank gewartet hat der Zinsmarkt allerdings nicht. Er hat bereits reagiert und weitere Schritte sind durchaus zu erwarten, sollte sich eine weitere Beschleunigung der Teuerung infolge des Kriegs in der Ukraine abzeichnen. Vor diesem Hintergrund haben die Bauherrn keinen Grund, auf einen baldigen Zinsrückgang zu spekulieren.
Im Vergleich zum Niveau von Ende Januar sind die Zinsen im Februar nochmals deutlich angestiegen. Für Baukredite mit einer zehnjährigen Zinsbindung bezahlen die Verbraucher nach Angaben des Finanzierungsvermittlers Interhyp in der Zwischenzeit bereits wieder 1,55 Prozent Zinsen. Das ist das höchste Niveau seit dem Herbst 2018. Für Darlehen mit einer 15-jährigen Zinsbindung sind die Zinsen auf 1,79 Prozent angestiegen.