Die Ampel-Regierung würde es wahrscheinlich Desinformation nennen – aber es sieht so aus, als würde die deutsche Wirtschaft geradezu fluchtartig davon laufen. Nach einem Bericht von solchen Verbänden wie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) oder dem BDI – dem Bundesverband der Deutschen Industrie – würden gut die Hälfte der befragten Unternehmen angegeben haben, entweder ihre Produktions- und sonstigen Kapazitäten ins Ausland zu verlagern oder aber sich einen solchen Schritt zumindest überlegen zu können.
Das ist durchaus dramatisch. Im vergangenen Jahr sollen 94 Mrd. Euro im Ausland investiert worden sein – durch deutsche Unternehmen. Dies wären mehr Investitionen als umgekehrt aus dem Ausland in Deutschland. Ausländische Unternehmen würden nur 15 Mrd. in Deutschland investiert haben. Im Jahr 2022 waren es im it 60 Milliarden Euro noch viermal so hohe Beträge.
Die Botschaft: Das Kapital wandert aus Deutschland aus
Die Botschaft ist durchaus deutlich: Das Kapital geht und wandert aus dem Land aus. Grund sind unter anderem die Steuern, die Bürokratie (die zumindest den Zahlen nach in den vergangenen zehn Jahren noch ausufernder geworden ist), die Infrastruktur sowie die Entwicklung der Energiepreise.
Die Preise sind indes offenbar nicht so stark gestiegen wie gedacht. Beim Strom zahlt Deutschland ungefähr den Durchschnitt der EU. Die Unternehmen erhielten regelmäßig auch Subventionen, Ermäßigungen etc. Es sieht danach aus, als sei nicht nur die EU der Vergleichsparameter, sondern die Welt: China und die USA.
Deutschland droht hier abgehängt zu werden.
Dazu kommt wohl – was hier verschwiegen wird – der Blick in die Zukunft. Über die CO-2-Steuern, die steigen, wird Energie absehbar teurer. Das dürfte die Diskussion erheblich anheizen und vorantreiben.
Deutschland verliert sich.