Die Corona-Krise diktiert derzeit die politische Agenda. Der Gesundheitsminister Spahn sowie der Verkehrsminister Scheuer seien derzeit abgeordnet, so Bayerns Ministerpräsident Söder, sich bis zur nächsten Woche um die Sicherstellung der Schnelltests zu kümmern. Dennoch gibt es Ministerien, die sich auch noch zu anderen Fragen äußern.
Das Umweltministerium von Svenja Schulze etwa kümmert sich nun um das Klimathema. Einem Bericht der „Welt“ zufolge, in der ein Interview erschien, spricht sie sich für den Ausbau der erneuerbaren Energien aus.
Auf allen Dächern Solaranlagen
Die Kernkraft spiele bei ihren Überlegungen jedenfalls keine Rolle. „Atomreaktoren, die angeblich Atommüll fressen und ungefährlich sein sollen, sind Märchen“, so Schulze. In kleinen, hochmodernen Kernkraftwerken sieht sie demnach kein Modell.
Die Klimafrage aber sei eine rote Frage, betont sie dennoch. Der Klimaschutz wäre nur dann ein Erfolg, wenn er sozial gestaltet würde und wenn zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen würden. Das sei der Markenkern der SPD.
Dabei seien neue Technologien erforderlich, deutlich mehr erneuerbare Energie als sie heute produziert würde und die entsprechenden Netze zum Transport. Dafür benötige es „Führung, Konzepte und Koordinierung“ in zahlreichen Feldern. Ein sozialdemokratischer Bundeskanzler, Olaf Scholz, könne dies am besten.
So ärgere sie sich umgekehrt darüber, dass etwa der Ausbau der Fotovoltaik oder der Windenergie in Bayern und Baden-Württemberg nicht stark vorangetrieben wird oder in NRW durch ein neues Gesetz, das entstünde, sogar konterkariert würde.
Wasserstoff-Technologien im PKW-Bereich allerdings fördert sie offenbar nicht. Dort seien sowohl Wasserstoff wie auch strombasierte Kraftstoffe auf Basis des Wasserstoffs dem E-Mobil-Bereich eindeutig unterlegen. Es würden etwa 5 bis 7-mal mehr Windkraftanlagen benötigt werden, um dieselbe Fahrleistung zu erzeugen.
Ihre Forderung: „Wir müssen eigentlich auf allen Dächern Solaranlagen sehen“.