Auf der Suche nach Lieferanten für Flüssiggas ist SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich nun auf den Iran gekommen. Deutschland spreche bereits mit Saudi-Arabien und dem Katar, auch wenn diese „menschenrechtlich keine weiße Weste haben“, so Mützenich. Deutschland würde keine andere Wahl haben, als auch mit Ländern bzw. Staaten zu arbeiten, „die sich in der Vergangenheit nicht an internationale Regeln gehalten haben“. Die deutschen AKW-Laufzeiten sollten hingegen nicht verlängert werden, so Mützenich.
AKW-Verlängerung nein, Iran-Flüssiggaslieferungen ja: Mützenich (SPD)
„SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Gaslieferungen aus dem Iran ins Gespräch gebracht. „Wir sprechen bereits mit Katar und Saudi-Arabien – obwohl sie menschenrechtlich keine weiße Weste haben“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
„Ich bin überzeugt, dass es auch bald Stimmen geben wird, die von uns fordern, zudem Gas aus dem Iran zu beziehen.“ Mützenich verwies darauf, dass die Sanktionen gegen den Iran gelockert worden seien – „auch solche, die den Export von Flüssiggas betreffen“. Deutschland werde keine andere Wahl haben, als auch mit solchen Staaten zusammenzuarbeiten, „die sich in der Vergangenheit nicht an internationale Regeln gehalten haben“. Die Nutzung deutscher Schiefergasvorkommen lehnte Mützenich indes ab. „Das deutsche Schiefergas hat eine geringe Wertschöpfung – und Fracking richtet schwere Schäden an der Umwelt an“, sagte er. „Es geht darum, eine verantwortungsvolle Debatte über die Möglichkeiten der Energiegewinnung zu führen. Ich bin sehr skeptisch gegenüber Fracking.“ Mützenich wandte sich zudem gegen eine Verlängerung der deutschen Atomlaufzeiten. „Unsere Meiler müssten sich einer neuen Sicherheitsüberprüfung unterziehen“, sagte er. „Man muss nur nach Frankreich schauen, wo die Hälfte der Atomkraftwerke aufgrund von Sicherheitsbedenken stillgelegt worden sind.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Iran, über dts Nachrichtenagentur