Durch das EEG werden Solarbetreiber derzeit ordentlich subventioniert. Selbst bei negativen Energiepreisen erhalten die Betreiber für die Einspeisung eine Vergütung. Das hat nun zu Protesten geführt. Ein Bericht zeigt, dass die Kosten auf mindestens 30 Mrd. Euro geschätzt werden.
So prognostiziere der Energieökonom Christof Bauer von der TU Darmstadt ab 2026 jährliche Kosten von mindestens 30 Milliarden Euro, falls keine Korrekturen vorgenommen würden. Diese Kostensteigerung werde durch die zunehmende Anzahl von Stunden, in denen die Stromproduktion den Verbrauch übersteige, verstärkt.
Das Einspeisen in das Netz sei gesetzlich vorgeschrieben, unabhängig vom Wert des Stroms, weshalb nun über eine schnelle Abschaffung der EEG-Förderung diskutiert werde. Neben Bundesfinanzminister Christian Lindner sollen auch Vertreter der Solarindustrie diese Maßnahme unterstützen.
Hohe Kosten – System in Frage gestellt
Sarah Müller, Geschäftsführerin des Solaranlagenanbieters Zolar, habe betont, dass die EEG-Förderung überflüssig sei, da Solarzellen inzwischen die günstigste Energiequelle darstellen würden. Sie fordere daher eine Vergütung zu Marktpreisen, um den Anreiz für das Einspeisen zu Zeiten negativer Strompreise zu minimieren. Dies könnte ihrer Meinung nach dazu führen, dass der Verbrauch von Solarstrom optimiert werde, anstatt Überschüsse ins Netz einzuspeisen.
Eine mögliche Lösung wäre laut Müller die Speicherung von überschüssigem Solarstrom in Batteriespeichern. Sie habe darauf hingewiesen, dass 90 Prozent der Kunden von Zolar bereits Anlagen mit Speichern kaufen würden.
Allerdings reiche diese Lösung allein nicht aus, da auch diese Speicher begrenzt seien und letztendlich wieder ins Netz einspeisen müssten. Eine zusätzliche Option könnte die Förderung der E-Mobilität sein, da Elektroautos als mobile Speicher dienen könnten. Doch das sogenannte bidirektionale Laden werde durch regulatorische Hürden erschwert, die es derzeit faktisch unmöglich machen würden.
Weiterhin sei es aktuell nicht praktikabel, gespeicherten Solarstrom zu Zeiten höherer Nachfrage, wie etwa abends, ins Netz einzuspeisen, was die Nutzung erneuerbarer Energien erhöhen könnte.
Christof Bauer habe vorgeschlagen, Besitzer von Solaranlagen durch finanzielle oder technische Maßnahmen davon abzuhalten, zu Zeiten negativer Strompreise einzuspeisen. Derzeit fehle es an der nötigen Übertragungskapazität, um den im Norden erzeugten Windstrom in den Süden zu transportieren.
Zusätzlich habe Bauer die flächendeckende Einführung von Smart Metern vorgeschlagen, um Einspeiser bei negativen Strompreisen zur Kasse zu bitten. Dadurch könnten bereits bei der Installation technische Voraussetzungen geschaffen werden, um das Einspeisen in ungünstigen Zeiten zu verhindern.