Der Boom am deutschen Immobilienmarkt setzt sich fort. Doch nicht jedes Haus oder jede Wohnung hat das Potential, für den Investor ein günstiges Schnäppchen darzustellen. Einzelne Standorte können bereits als überteuert gelten und selbst die Bundesbank warnte bereits im letzten Jahr vor einer möglichen Immobilienblase im Land.
Wer Immobilien nur nach dem klassischen „Lage, Lage, Lage“-Motto kauft, könnte in den nächsten Jahren als Investor Probleme bekommen, denn die guten Lagen haben nicht mehr das Potential, sich noch sehr viel weiter zu entwickeln. Außerdem werden heute schon sehr hohe Preise verlangt. Das Wertsteigerungspotential dieser Standorte dürfte damit begrenzt sein.
Interessanter könnten Lagen sein, die aktuell nicht besonders gut sind, aber durch den Zuzug neuer Bewohner in den nächsten Jahren eine kontinuierliche Verbesserung erfahren werden. Hier ist vor allem die demographische Entwicklung an den jeweiligen Standorten von hoher Bedeutung.
Besonders riskant für Immobilienbesitzer sind hingegen jene Standorte, an denen die Bevölkerung abwandert oder bereits so stark gealtert ist, dass die Nachfrage immer weiter ausdünnt. Interessant sind hingegen günstige Standorte, die in einer attraktiven Entfernung zu großen Metropolen liegen. Menschen, die gewillt sind, zur Arbeit zu pendeln, können hier wesentlich mehr Wohnraum für ihre Euros erwerben.
Mit der Regulierung schwimmen
Mietpreisbremsen wie sie in den vergangenen Jahren in Berlin umgesetzt wurden, sind auf den ersten Blick der Alptraum eines jeden Vermieters. Auf den zweiten Blick könnte jedoch auch ein Wertvorteil aus ihnen erwachsen, denn die Maßnahmen verhindern auf lange Sicht, dass mehr Wohnungen gebaut werden.
Steigt gleichzeitig aber durch den Zuzug neuer Mieter der Bedarf, ergibt sich das Potential für eine erhebliche Wertsteigerung, denn früher oder später wird auch die Politik erkennen müssen, dass ihre Maßnahmen zwar gut gemeint waren aber schlecht gewirkt haben.
Ganz entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg eines Immobilieninvestments sind am Ende auch die Konditionen der Finanzierung. Diese sollte so gestaltet sein, dass ausreichend Luft zum Atmen besteht, sollte das Zinsniveau in den kommenden Jahren wieder deutlicher anziehen.
Gerade private Investoren werden von Experten immer wieder gewarnt, sich auf Zinswetten jeglicher Art einzulassen. Wenn finanziert werden muss, sollte dies mit einer langfristigen Perspektive geschehen, denn eine Zinsbindung über zehn oder noch besser 15 Jahre schafft Planungssicherheit und lässt den Eigentümer deutlich ruhiger schlafen.