Schweden beendet den Ausstieg aus der Atomkraft – das Land baut 10 neue AKW

Die Luft für die Anti-AKW-Politik in Deutschland wird zumindest mit dem Blick auf das Ausland dünner. Schweden hat nun seine Energiepolitik kurz gewendet. Das Land wird – allerdings vor allem auf Basis des jüngsten Regierungswechsels, es regiert eine „konservative Rechtsregierung“, so das Selbstbild – nun den Atomausstieg beenden. Stattdessen wolle das Land nun bis zum Jahr 2045 selbst zehn neue Atomkraftwerke bauen.

Schweden wendet die Energiepolitik um

Das Land möchte sogar eine „führende Nation in der Atomkraft“ werden. Damit sieht sich Schweden gleichzeitig als „treibende Kraft“ für den Wandel in eine grüne Wirtschaft. Das Programm hat einen doppelten Hintergrund.

Zum einen glaubt Schweden, dass die CO-2-Ziele nur mit der diesbezüglich sauberen Atomenergie zu verwirklichen sei. Diese Annahme teilt das Land mittlerweile mit zahlreichen anderen Ländern außerhalb von Deutschland. Zudem geht Schweden davon aus, dass der Bedarf an Strom steigen wird. Die Stromerzeugung müsse sich verdoppeln, so die Aussagen.

Dafür möchte Schweden nicht nur neue Meiler bauen, sondern auch die Genehmigungsverfahren für AKW bzw. deren Bau beschleunigen. Last but not least investiert das Land zudem kräftig. Schweden wird privaten Investoren mit einer staatlichen Risikogarantie zur Seite stehen. Diese beläuft sich auf 3,5 Milliarden Euro.

Schweden allerdings ist anders als Deutschland auch jetzt noch nicht atomkraftfrei. Das Land betreibt noch sechs AKW. Diese sind aktuell für 31 % der Energieversorgung zuständig. Die Wasserkraft gilt mit 43 % als Stromquelle Nr. 1. Die Windkraft übernimmt bei den Skandinaviern 20 % der Energieversorgung.

Atomkraft spielt auch in Deutschland noch eine Rolle. Die Atomenergie allerdings wird mittlerweile aus dem Ausland bezogen.