Die Ampel-Regierung, die EU und die europäischen Arme der Nato haben im Kampf der Ukraine gegen Russland auf die Karte USA gesetzt. Wenn die USA im November einen ggf. neuen Präsidenten wählen, würde der eventuell eine neue Linie fahren. J.D. Vance, ein Senator aus Ohio, würde das Rennen machen.
Es wäre wohl vorbei mit der US-Unterstützung für Europa – oder weitgehend. Es geht wie immer um Geld und Macht.
EU und Regierung stehen blank da
Es gibt keinen historischen Anspruch gegen die USA auf Unterstützung oder Verteidigung. Die große Hoffnung dürfte stets gewesen sein, dass die USA auch ein Interesse an dem gemeinsamen Nato-Schutz habe – oder an Europa. Das wurde schon zu Zeiten bezweifelt, als der US-Diplomat in Deutschland Kornblum hieß. Das wurde schon bezweifelt, als die USA in Berlin das Kanzleramt von Angela Merkel abhören ließen.
Im Zuge des Ukraine-Krieges jedoch machte sich die Ampel, machte sich auch die EU in der Richtung Hoffnung, die USA sei ein einfacher Freund und Helfer.
Tatsächlich hat Vance einen Ratschlag für Deutschland parat, der aufhorchen lässt: „Wenn Deutschland das fünftgrößte Bruttoinlandsprodukt der Welt hat und Russland nicht einmal zu den zehn größten Ländern gehört – sollte Deutschland dann nicht in der Lage sein, allein eine wirksame Abschreckung zu gewährleisten?“.
Dies wäre zwar kein Argument dafür, Deutschland „im Stich zu lassen“. Aber tatsächlich schätzt Vance die Lage wohl anders ein, was die Ukraine betrifft: „Das Problem der Ukraine sind nicht die US-Republikaner. Es ist Mathematik. Die Ukraine braucht mehr Soldaten, als sie einziehen kann. Und sie braucht mehr Kriegsmaterial, als die USA zur Verfügung stellen können“.
Die Wiederherstellung der Grenzen von 1991 in der Ukraine, Selenksyjs Ziel, sei eine „Illusion“.