Die Freude über eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland währte nur kurz. Nun hat der Sachverständigenrat, die sogenannten Wirtschaftsweisen, die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum 2022 deutlich reduziert. Das BIP (Bruttoinlandsprodukt) soll sich auf nur noch 1,8 % belaufen, heißt es demnach. 2023 dann soll die Wirtschaft wieder um 4,6 % wachsen, so die jüngsten Zahlen. Allerdings steigt nebenher auch noch die Inflationsrate, wie heute bekannt wurde. In Deutschland wird nunmehr für März eine wahrscheinliche Inflationsrate in Höhe von 7,3 % angegeben. Dies wäre die höchste Preissteigerungsrate, die es in Deutschland in den vergangenen mehr als 40 Jahren gegeben hat. Eine hohe Inflationsrate reduziert die Kaufkraft der Menschen, während ein schwächeres Wirtschaftswachstum zudem noch die zur Verfügung stehenden Produkte am Markt teils verringern dürfte. Ein Grund für die schlechte Wirtschaftsprognose ist aus Sicht des Sachverständigenrats der Krieg in der Ukraine.
Inflationsrate hoch, Wirtschaftswachstum niedrig
„Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat seine Konjunkturprognose deutlich nach unten revidiert. Für das Jahr 2022 erwarte man nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,8 Prozent, teilten die Wirtschaftsweisen am Mittwoch mit.
Für das Jahr 2023 wird dann ein Wachstum von 3,6 Prozent vorausgesagt. Ein Bericht des „Handelsblatts“ wurde damit bestätigt. Bei ihrer letzten Konjunkturschätzung im Herbst waren die Wirtschaftsweisen noch von 4,6 Prozent Wachstum für 2022 ausgegangen. Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und im Euro-Raum hätten sich durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine drastisch verschlechtert, hieß es zur Begründung. Das Vorkrisenniveau aus dem vierten Quartal 2019 wird dem Sachverständigenrat zufolge voraussichtlich erst im dritten Quartal 2022 wieder erreicht. Die aktuelle geopolitische Situation bringe zudem eine sehr große Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung mit sich.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur