Alle müssen sparen. Fast alle. Die ÖRR werden mehr Geld kassieren. Nun hat das Expertengremium KEF als beratende Instanz eine „Beitragserhöhung“ empfohlen. Die Empfehlung sieht vor, dass die Beiträge um 58 Cent steigen, was sicherlich ein überschaubarer Betrag ist. Nur stellt sich die Frage – oder andere stellen die Frage – „wofür„?
Die ÖRR wollen mehr Geld haben – wenn auch nicht sehr viel
Die ÖRR streiten bereits seit längerer Zeit darum, mehr Geld zu bekommen. Sie verweisen – so die Kernaussagen – auf die Qualität der Arbeit und auch darauf, dass die Kostensteigerungen selbstverständlich vor den Medienanstalten nicht Halt machen. Damit allerdings fehlt noch ein Aspekt: Auch die Pensionslasten der ÖRR dürften steigen. Somit gibt es gute, zumindest wirtschaftliche Gründe dafür, weshalb der Beitrag, dem kein Haushalt entweichen darf, erhöht werden soll.
Nur fragt sich, auch angesichts der ohnehin klammen Kassen der Menschen und der Haushalte, „wofür“ mehr zahlen, wenn die ÖRR auch dazu übergehen könnten, weniger zu bieten.
Wir haben in Deutschland allein zwei Hauptsender und dazu Regionalsender. Diese betreiben oft auch Radiosender, teils mit fünf verschiedenen Spielarten wie beim WDR. Es ist nicht ganz ersichtlich, wer wann feststellen darf, was genug, was zu wenig und was zu viel ist. Dem eigentlichen Kern der Aufgabe der ÖRR, der auch noch unabhängigen, neutralen Berichterstattung der Bevölkerung verantwortet zu sein, wird sicherlich auch mit einem weniger üppigen Programm Rechnung getragen. Muss die Unterhaltung mit z. B. diversen Talkshows gleichermaßen wie bislang sichergestellt sein? Die Erhöhung ist im übrigen noch nicht rechtlich wirksam. Nach allen Erfahrungen jedoch wäre es überraschend, wenn ein solcher Vorschlag nicht angenommen würde.