Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete nun, dass die Krankenkassen in den nächsten Jahren auch ohne die Belastung durch Corona bzw. die entsprechenden Ausgaben deutlich steigen könnten. Deshalb müsste der Staat entweder höhere Zuschüsse gewähren – oder die Beiträge müssten entsprechend klettern. Bei ihren Angaben beruft sich die Zeitung auf das „Wissenschaftliche Institut der Privaten Krankenversicherungen“.
Den Angaben zufolge dürften die Beiträge von aktuell 14,6 % (der Einkommen) auf „bis zu 20,6 %“ bis zum Jahr 2030 steigen. Grundlage dieser Schätzung ist die Vorstellung, dass der Bundeszuschuss wie bisher auf dem Niveau von 14,5 Milliarden Euro pro Jahr verbleibt.
Garantie der Beitragsstabilität
Die Politik hat über Jahre hinweg scheinbar „garantiert“, die Beiträge zu den Sozialkassen – bezogen auf die jeweiligen Einkommen – würden nicht auf mehr als 40% steigen. Dabei sind die jeweiligen Arbeitgeber-Leistungen inkludiert.
Wenn diese Garantie bestehen bleiben sollte, dann müssten die Zuschüsse des Staates dieser Rechnung nach auf 30 Milliarden Euro steigen. Selbst diese Rechnung allerdings erscheint noch als zu konservativ. Wenn die Entwicklung in den Finanzströmen der gesetzlichen Krankenkassen wie bislang anhalten, würden der Berechnung nach 2030 sogar gut 83 Milliarden Euro Zuschuss des Staates benötigt.
Die Untersuchung des Instituts jedoch geht von einer noch weiterführenden Steigerung aus. Wenn die Entwicklung aus dem Jahr 2019 fortgeführt würde, dann hätte dies eine Steigerung des Bundeszuschusses bis zum Jahr 2030 auf 128 Milliarden Euro zur Folge. Dies würde den Anteil der steuerfinanzierten Einnahmen in den gesetzlichen Kassen von aktuell 6-7 % auf 10 bis 29 % steigern.
Demzufolge ist es nur naheliegend, dass auch die Beiträge der Kassenmitglieder massiv steigen werden. Die Politik schiebt offensichtlich seit Jahren eine große Bugwelle vor sich her.