Am Donnerstag wird in den USA die Höhe der aktuellen Inflationsrate das große Thema sein. Über Monate ging die Teuerungsrate zurück. Das Ziel von 2 % wird weit verfehlt, aber immerhin, dachten sich die meisten Beobachter und wohl auch die meisten Menschen dazu. Nun soll die Inflation sogar wieder steigen – dies wiederum wird zu einer erneuten Belastungsprobe auch bei uns.
Steigt die Inflationsrate wieder an?
Zunächst: Eine hohe oder höhere Inflationsrate in den USA wird früher oder später typischerweise auch in der Euro-Zone zu sehen sein. Der Import von teureren Waren aus dem Dollar-Raum wird dies zum einen ohnehin bewirken, zum anderen würde eine steigende Inflationsrate auch den Dollar schwächen, wegen der sinkenden Kaufkraft. Dies betrifft aber auch die wichtigen in Dollar gehandelten Rohstoffe, unter anderem und ganz weit vorne das Öl.
Wenn der Dollar an Kaufkraft verliert, wird – tendenziell – der Ölpreis anziehen, so die allgemeine Rechnung. (Öl kann ohnehin teurer werden, da Russland und Saudi-Arabien ihre Fördermengen gekürzt haben und diese Kürzung bis zum Jahresende aufrechterhalten wollen). Ein steigender Ölpreis wird aber unweigerlich auch in der Euro-Zone die Preise betreffen. Sowohl die Produktion von Waren wie auch die von Maschinen etc. hängt letztlich auch am Ölpreis.
Mit anderen Worten: Die Wahrscheinlichkeit, dass auch in der Euro-Zone die ohnehin nicht niedrigen Preise noch einmal steigen werden, wächst vor unseren Augen derzeit noch einmal deutlich. Dies werden die Notenbanken mittelfristig wieder kontern: Über steigende Zinsen. Die wiederum belasten nicht nur den Verbrauch, auch Unternehmen und vor allem die Immobilienmärkte würde dies nicht vorantreiben.
Die Zahlen, die in den USA nun zu erwarten sind, können die Inflationssorgen auch bei uns nicht mildern, so der Befund.