Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir hat vor Hamsterkäufen gewarnt. Offenbar aber sind die Hamsterkäufer schon unterwegs. So sind Meldungen des Statistischen Bundesamts zu interpretieren, die sich auf Speiseöl und Mehl beziehen. Mehl etwa wurde dreimal so häufig nachgefragt und verkauft wie sonst. Es würde indes keine „Anzeichen für großflächige Unterversorgung“ geben, so die Behörden.
Hamsterkäufe bei Speiseöl und Mehl
„Supermarktkäufer wissen davon schon lange, nun hat auch das Statistische Bundesamt die Hamsterkäufe von Speiseöl und Mehl bestätigt. Die Nachfrage nach Speiseöl sei in der Woche vom 7. bis 13. März mehr als doppelt so hoch wie vor dem Krieg in der Ukraine gewesen, der Absatz von Mehl habe sich mehr als verdreifacht, teilte die Behörde am Freitag mit.
Trotz leerer Supermarktregale sehen die Statistiker aber „keine Anzeichen für großflächige Unterversorgung“. Viele Einzelhändler haben die Abgabe dieser Produkte mittlerweile rationiert. Bereits kurz nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine war die Nachfrage nach Speiseöl angezogen. In der 11. Kalenderwoche (14. bis zum 20. März 2022) sanken die Verkaufszahlen für Mehl und Speiseöl im Vergleich zur Vorwoche wieder. „Ob dieser Rückgang mit einer gesunkenen Nachfrage in der Bevölkerung zu erklären ist, oder ob die Händler des Lebensmitteleinzelhandels die Regale nicht mehr befüllen konnten, lässt sich aus den Daten nicht ablesen“, räumen die Statistiker ein. Im Vergleich zur Zeit vor dem Krieg in der Ukraine war der Absatz beider Produkte aber bis zuletzt noch immer deutlich erhöht. Als es zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 zu einer ähnlich erhöhten Nachfrage von Produkten wie Klopapier, Desinfektionsmittel und Seife gekommen war, hatten die Schwankungen der Absatzmengen für die meisten „Krisengüter“ etwa zehn Wochen angedauert.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Ausverkauftes Sonnenblumenöl, über dts Nachrichtenagentur