In Deutschland könne es eine Pleitewelle geben, mutmaßt der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und verweist auf die explodierenden Energiekosten. Zahlreiche Betriebe stünden mit dem Rücken zur Wand und wüssten aktuell bereits nicht mehr, wie die höheren Kosten zu bewältigen seien. Vier von zehn Unternehmen würden bei einer Verbandsumfrage angegeben haben, die explodierenden Energiepreise würden für sie eine existenzielle Bedrohung darstellen.
Existenzielle Bedrohung für den Mittelstand: Energiekosten…
„Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) warnt angesichts explodierender Energiekosten vor einer Pleitewelle. „Eine Insolvenzwelle unter kleinen und mittleren Unternehmen ist ein Szenario, mit dem wir mittlerweile rechnen müssen“, sagte BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe).
„Viele Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand und wissen schon jetzt nicht mehr, wie sie die höheren Kosten bewältigen sollen.“ Jerger verwies auf eine aktuelle Erhebung seines Verbandes. Demnach hätten vier von zehn Unternehmen geantwortet, dass allein die explodierenden Energiepreise eine existenzielle Bedrohung darstellen. „Wenn man die Zahlen deutschlandweit hochrechnen würden, wären das bei 3,5 Millionen existierenden Unternehmen in Deutschland 1,4 Millionen bedrohte Unternehmen“, sagte Jerger.
„Das zeigt, welches Ausmaß die aktuelle Krise hat.“ Der BVMW-Bundesgeschäftsführer fordert daher von der Bundesregierung „Entlastungen“ auf breiter Front – und zwar „pragmatisch und ideologiefrei in allen Bereichen“. Notwendig sei ein „Schutzschirm für kleine und mittlere Unternehmen“. Zudem brauche es Hilfsprogramme für energieintensive Betriebe, einen „Wirtschaftsstromtarif“ sowie eine Senkung der Stromsteuer auf die Mindestvorgabe der EU. Auch die Gasbeschaffungsumlage sei in der jetzigen Lage „Gift für die Unternehmen“, so Jerger.
Foto: Euroscheine, über dts Nachrichtenagentur