Die Kommunen in Deutschland wollen und sollen „klimaneutral“ werden, heißt es. Vorbild könnte hier die Stadt Duisburg sein, die bereits ein Klimaprogramm entwickelt hat, das bis dato indes noch nicht veröffentlicht wurde. Dieses Programm soll allerdings auch ausgesprochen ernüchternd sein.
Wie viele Milliarden dürfen es sein?
Es geht um einen 110-Punkte-Plan, der die Weltenrettung auf die kommunale Ebene hievt. Die Stadt soll bis zum Jahr 2035 „klimaneutral“ werden, heißt es.
Dabei würden Milliarden investiert, heißt es. Es ginge um eine Umbau, der zeigt, wie sich auch andere Kommunen verhalten müssen. Die Stadt Duisburg hat 500.000 Einwohner. Als größter Stahlstandort würde die Stadt für 2,5 % der deutschen CO-2-Emissionen verantwortlich zeichnen. Nicht verwunderlich, dass diese Kommune sich um das Problem kümmern möchte.
Die Stadt möchte nur zehn Jahre früher CO-2-frei sein, als sich das ganze Land Deutschland auf die Fahnen geschrieben hat. Ein löbliches, aber auch ambitioniertes Unterfangen. Ein Funktionier der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) lässt dazu wissen: „Wir stehen vor einer Bautätigkeit, da wir mir schwindelig“. Es gibt neue Rolltreppen für die Bahnhöfe der Stadt, „stromsparende LED-Lampen „allerorten“, es gibt E-Autos für den städtischen Fuhrpark. Alles wichtig, alles teuer.
Die wichtigste Maßnahme: Das Stromnetz soll ausgebaut werden: 73 % des Stromnetzes werden im Tiefbau noch erneut angelegt. Drei neue Umspannwerke sowie 900 Netzstationen. Die Last im Netz würde sich bis 2045 verdrei- bis vervierfachen, heißt es.
Der Finanzbedarf dafür sei enorm: Es geht um 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro, so Duisburg. Der Finanzbedarf betrage gut 3 Mrd. Euro, so heißt es beim DVV selbst. Der CO-2-Effekt: 1 Million Tonnen CO2 pro Jahr. In Deutschland wurden 2022 insgesamt gut 746 Millionen Tonnen CO-2 emittiert. Bei einer Hochrechnung würde das bedeuten: Gut 2 Billionen Euro würden für den Umbau in Deutschland benötigt.