Die Wirtschaft und die Gesellschaft in Deutschland müssen sich auf eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 15. Februar einstellen. Es wird also noch ziemlich genau einen Monat dauern, bis die Geschäftstätigkeit ihren normalen Gang gehen kann – wohl eher länger. Just warnte die Regierung über ihren Sprecher in der Bundespressekonferenz davor, dieses Land müsse sich vor den neuen Mutationen, insbesondere aus Großbritannien abschotten. Ist eine Gesellschaft, eine Wirtschaft, die sich abschottet, der richtige Weg? Es gibt Zweifel.
Virologe warnt: Dieses Land überschätzt sich
Der Virologe Hendrik Streeck hat sich dazu umfassend geäußert. Zunächst wies er gegenüber der „Fuldaer Zeitung“ daraufhin, dass das neue Virus keine Panik auslösen müsse. Die britische Variante jedenfalls sei nicht „dramatisch stärker infektiös“. Es gibt aus der Fachwelt weitere Stimmen, die dies genauso einschätzen.
Streeck wiederum warnte beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, hier „Phönix“ davor, dieses Land dürfe sich nicht überschätzen. „Man darf nicht den Fehler machen, zu glauben, dass man Deutschland isoliert sehen kann. Varianten entstehen nicht unbedingt bei uns (…). Selbst, wenn wir es kurzfristig schaffen sollten, eine Variante fernzuhalten, wird uns das wahrscheinlich nicht dauerhaft gelingen.“
Die Aussage deckt sich mit seiner Einschätzung zum Virus generell. Die Gesellschaft müsse lernen, dass dieses Virus „wahrscheinlich heimisch wird, dass es uns wahrscheinlich unser Leben lang begleiten wird“. Dies sei ein ganz anderer Umgang mit Corona. Dann würden nicht mehr die Infektionszahlen im Vordergrund stehen, sondern schlicht die Frage, ob die Menschen krank werden.
Tatsächlich erscheint es ungewöhnlich, dass Wirtschaft und Gesellschaft offensichtlich darauf zusteuern, sich wie sonst nur Nordkorea abschotten zu wollen und glaubt, dies zu können. Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Wir exportieren in die gesamte Welt. Wie soll eine Null-Corona-Welt überhaupt denkbar sein?