Deutsche Banken oder Finanziers möchten offenbar, so jedenfalls die eigene Beschreibung, für den Klimaschutz agieren. Die Banken investieren in die Rodung von Wäldern und „fragwürdige Plantagenprojekte“. Umweltorganisationen zeigen sich demgegenüber irritiert.
Weltweite Zerstörung von Waldflächen schreitet voran
Wald dürfte aus verschiedenen Gründen aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes interessant sein. Bäume dienen als CO-2-Speicher und könnten demnach eine bedeutende Rolle in der Klimaschutzpolitik spielen. Unter anderem auch deshalb soll, so die Aussagen von Ländern, von Unternehmen und von Investoren, die Waldrodung global „gestoppt“ werden. Endpunkt dieses Planes ist das Jahr 2030, weshalb nicht viel Zeit bleibt.
Ob dies gelingt? Daran gibt es offenbar große Zweifel. So jedenfalls lässt es ein Bericht des „Forest Declaration Assessment“ vermuten. Dieser Bericht wird u.a. von der bekannten Umweltstiftung WWF mitgetragen.
Die globale Entwaldung soll demnach im Jahr 2022 einen Umfang von 6,6 Millionen Hektar angenommen haben. Diese Fläche würde fast das gesamte Bundesland Bayern bedecken. 96 % der vernichteten Fläche betreffen tropische Regionen. Tropische Primärwälder seien zu gut 4 Millionen Hektar vernichtet worden, so die Rechnung.
Ein besonderes Motiv ist die Produktion von Soja und Fleisch. Über 90 % der Waldfläche seien im 20. Jahrhundert abgeholzt worden, um hier mehr Anbau zu ermöglichen. Das kostet nicht nur Umweltschutz oder Klimaschutz, sondern greift auch in wirtschaftliche Strukturen ein. Die Kleinbauer würden „gezwungen“, das Land zu verpachten, um zu überleben. Sie hätten keine gültigen Landrechte mehr und würden das Land an die großen Sojaproduzenten abgeben.
Wer an solchen Strukturen verdient, wird z. B. in einer Studie von El Surtidor und Correctiv deutlich. Die „Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft“ (DEG) etwa würde in die „Rodung von mehreren tausend Hektar Wald im Chaco“ finanziert haben. Fonds würden Geld sammeln, das mehrere tausend Hektar große Eukalyptusplantagen finanziere und sofort.
Dabei habe die DEG „im Auftrag der deutschen Entwicklungspolitik“ beispielsweise annähernd 40 Millionen Euro in Payco investiert, einen der größten Agrarkonzerne in Paraguay. Der investiert wiederum in Rinder, Soja und Weizen oder auch Waldplantagen.
Auf den Farmen seien indes von 2013 bis 2020 ca. 7.000 Hektar Urwald vernichtet worden – durch Rodungen oder Brandrodungen. Ziel sei es gewesen, „die lokale Lebensmittelproduktion zu stärken und eine nachhaltige Holzwirtschaft“ aufzubauen. Ob das so gelingt?