Die Merkel-Runde wird tagen und den nächsten Lockdown in Deutschland planen. Die Kanzlerin hat den Gerüchten vom Sonntag zufolge Lockdowns bis zum 18. April im Auge. Ob die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mitmachen, ist offen, gilt allerdings – so der Eindruck nach den gestrigen Talkrunden etc. -, als wahrscheinlich. Nicht ganz zufrieden scheint Karl Lauterbach.
Lauterbach: Die Rettung
Karl Lauterbach, zwischenzeitlich – scherzhaft vielleicht? – als Gesundheitsminister gehandelt, fordert sogar härtere Maßnahmen als jene, die bis zum 7. März verordnet waren. „Wir brauchen eigentlich einen härteren Lockdown, als wir ihn bis Anfang März hatten – und zwar jetzt bis Mitte April“, so wurde Lauterbach aus einem Interview mit der „Welt“ zitiert. Dabei würde es um einen Zeitgewinn gehen – bis die Impfungen an Tempo gewinnen und in allen Schulen sowie in den Betrieben Schnelltests zur Verfügung stehen würden.
„Ideal wäre ein kurzer, harter Lockdown für drei bis vier Wochen, bis das Testen in Schulen und Betrieben richtig steht.“ Die Schulen sollten erst dann wieder öffnen, wenn die Schülerinnen und Schüler zweimal pro Woche per Schnelltests geprüft werden könnten.
Der Gesundheitsminister in spe hält die Ausbreitung der Virus-Variante B.1.1.7. für gefährlich. Diese Mutante sei – was bis dato, so der Eindruck hier, der Öffentlichkeit allerdings verborgen geblieben war – ansteckender und tödlicher. Kinder würden sich einfacher anstecken, 70jährigen würden annähernd so häufig sterben wie „früher“ 80jährige. Bis dato waren die Öffentlichkeit eher davon ausgegangen, die Mutante sei nicht sterblicher.
Lauterbach verwies darauf, dass nur ein sechstel der Zunahme der infektionszahlen „auf den verstärkten Einsatz von Schnelltests“ zurückzuführen wäre. Bis dato ist es nicht gelungen, hinreichend viele Schnelltests zu organisieren oder einen der Lockdowns zu begrenzen. Kritiker befürchten die Dauerschleife – beginnend ab dem heutigen Montag.