Sanktionen als Instrument der Politik haben im Moment Hochkonjunktur. China und die USA sanktionieren sich teils gegenseitig, der Energiemarkt wird von Sanktionen übersät. Gerade der Krieg in der Ukraine hat dazu geführt, Russland weitgehend, u.a. auch im Gasmarkt, sanktionieren zu wollen. Nur: Funktioniert der Plan? Und wem nutzen Sanktionen?
Sanktionen: USA reiben sich die Hände – so ein Bericht
Die Idee ist recht einfach: Wenn irgendwo sanktioniert wird und der bisherige Abnehmer wie am Gasmarkt nicht ohne Lieferungen existieren möchte, muss jemand anderes in die Bresche springen. Der Profiteur. Profitieren die USA?
Ein Feature spekuliert zumindest in dieser Richtung. Demnach wird schon seit langer Zeit von einem „Ende der Globalisierung“ spekuliert. Das wiederum verengt die Lieferketten und reduziert die Zahl und die Leistungsfähigkeit der Anbieter. Vor allem die USA seien bestrebt, den wirtschaftlichen, technologischen und militärischen Vorsprung vor anderen Großmächten, namentlich Russlands und China, sicherzustellen. Das Programm wird in diesem Feature als „economic and financial statecraft“ geführt. Statecraft sei besser durch „warefar“ zu beschreiben, Kriegsführung.
Dem Westen wirft dieser Bericht quasi vor, weitreichend in den globalen Güter- und Kapitalverkehr einzugreifen. Dazu zählten nicht nur die Sanktionen gegen Russland als sechstgrößter Wirtschaftsmacht der Welt, sondern auch gegen China – die USA beschränken Exporte eigener Unternehmen in das Reich der Mitte und erschweren den Technik-Giganten wie Huawei massiv deren Geschäfte. Ökonomen würden vor diesem „politisch gewollten Weg in eine Krise der Weltwirtschaft, mit neuerlicher Armut zahlreicher Menschen“ (insbesondere im globalen Süden) warnen. Deutschland fiele es schwer, sich aus dem Paradies der globalen Warenmärkte zu verabschieden.
Eine zumindest interessante Sichtweise!