Erst vor kurzem hat Karl Lauterbach der Deutschen Krankenhausgesellschaft eine Hetzkampagne vorgeworfen, die er quasi mit der AfD gleichsetzte. Nun hat er seine „Krankenhausreform“ vorgelegt. Die Fallpauschalen sollen gesenkt werden, dafür erhalten die Häuser eine „Vorhaltepauschale“. Die Kritik daran reißt nicht ab. Patientenschützer melden sich zu Wort.
Die von Lauterbach als „Hetzkampagne“ titulierte Vorwurf-Kampagne wurde von der Krankenhausgesellschaft im übrigen verteidigt.
Lauterbach warf den Funktionären „Hetzkampagne“ vor
Karl Lauterbach hat sich jüngst in den sozialen Medien – hjier „X“, vormals Twitter – über eine Kampagne der Berliner Krankenhausgesellschaft (BKGA) ausgelassen. Die Gesellschaft hat Entwürfe für Plakate entwickelt – die nicht einmal veröffentlich worden sind (bis dato) – und kommentiert. Dies sei eine Hetzkampagne a la AfD. Darüber berichtet unter anderem die Apotheke Adhoc. Nun allerdings hat sich die betreffende Gesellschaft selbst gegen Lauterbach gewehrt. Hat der Gesundheitsminister den Bogen mit seinem Vergleich überspannt? Dessen Worte: „Mit dieser persönlichen, unseriösen Hetzkampagne will der Krankenhaus-Cheflobbyist @die_deutschen_krankenhaeuser bald die Patienten verunsichern. Damit argumentiert man nicht differenzierter als die AfD.“
Lauterbach: Hetz-Vergleich
Die Kampagne greift die Reformen von Karl Lauterbach auf. Darin würden sie, so wird mehr oder weniger zitiert, seine Untätigkeit aufgreifen, es würde anhaltend Insolvenzen bei Krankenhäusern geben. Ein Neugeborenes auf einem Plakat wird mit dem Text kombiniert „…gibt’s hier bald keinen Nachwuchs mehr.“ Ein anderes Bild verziert die Kampagne mit dem Text „…. Wird es knapp für die Patienten in der Notaufnahme.“
Der Geschäftsführer der BKG, Marc Schreiner, meint zur Reaktion von Karl Lauterbach: „Wir Krankenhausgesellschaften halten die Reaktion des Ministers Karl Lauterbach für völlig deplatziert.“ Damit würde Lauterbach ein Muster anwenden:
„Kritiker, die seine Politik nicht mittragen, werden in die rechte Ecke gestellt. Das ist ein Zeichen von Hilflosigkeit. Es wirkt, als fühlte sich der Minister in die Enge getrieben und würde um sich schlagen. Wie soll mit dieser brachialen Art der Weg zu einem sachorientierten Dialog noch möglich sein?“
Hintergrund der speziellen BKG-Kampagne ist der Umstand, dass die Krankenhausgesellschaften in die Reform der Strukturen nicht eingebunden wären oder jedenfalls kaum.
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