Karl Lauterbach lässt die Pharma-Industrie verdienen – diesen Verdacht jedenfalls äußert im Kern eine Darstellung, die sich nun mit einer Geheimhaltungsmöglichkeit für die Pharma-Industrie beschäftigt. Konkret: Bereits verhandelte Preise mit den Krankenkassen soll die Industrie wohl geheimhalten dürfen. Die Industrie hat Lauterbach offenbar auf jeden Fall im Blick. Er ließ wissen: „Schon im Vorfeld des Gesetzes hat es in Erwartung des Gesetzes wesentliche Investitionen durch die Arzneimittelindustrie gegeben.“
Einfach mal geheimhalten
Das gilt als erstaunlich. Das Interesse daran jedenfalls hat Lauterbach noch vor Jahren zurückgehalten. Dies sei eine „unerträgliche Bevormundung der Ärzte“, als es um die Bedingungen für den Einsatz von Medikamenten ging. Das Gesetz erfülle vor allem die Interessen eines einzelnen Konzerns, wenn es nun durchginge, heißt es sogar. Denn es geht um den US-Pharmakonzern Eli Lilly. Der hat hier „stark investiert“ und setzt vor allem auf Produkte zum Abnehmen. Es handele sich, so die Kritik, um eine „Lex Lilly“.
Aktuell noch können die Pharmaunternehmen die Preise nach dem Patent frei festsetzen. Nach 7 Monaten allerdings müsse dann die Verhandlung mit den Kassen, nach denen rückwirkend zu diesem Datum dann die Preise festgelegt werden. Der „Erstattungspreis“ ist demnach bedeutend, er sollte aus Sicht der Pharmaindustrie deshalb geheim bleiben. Die Industrie würde, so sicherte sie zu, bei „vertraulichen Preisen“ einen Rabatt einführen. Warum? Dann würde der Markt im Ausland attraktiver – weil die Unternehmen dort dann quasi in der Preisbildung freier sind.
Die Krankenkassen wehren sich indes offenbar. Sie rechnen mit Mehrkosten von bis zu 30 Mrd. Eur. Warum? Weil Ärzte dann „verstärkt“ nicht mehr die Nachahmerprodukte empfehlen würden, sondern die Originale – weil die Preise ja unbekannt sind. Erstaunlich aber ist tatsächlich, dass Lauterbach exakt ein solches Vorgehen schon abgelehnt hatte. Jetzt soll es wohl kommen. Die betreffende Pharma-Industrie wird es freuen.
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