Die RKI-Files haben nun eine weitere Ungereimtheit aufgedeckt, die auf Karl Lauterbach zurückgeht. Der Gesundheitsminister hatte Impfungen gegen Covid-19 empfohlen, auch wenn es gerade keinen vom RKI gedeckten wissenschaftlichen Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Long Covid-Schutz, den Lauterbach nahelegte, und dem Impfungen gab. War am Ende die Empfehlung bzw. der Zusammenhang durch Lauterbach nur frei erfunden?
Wissenschaftlich nicht gestützte Behauptungen
Bereits im Juli 2022 stellte der Expertenrat des RKI fest, dass es keine verlässlichen Beweise für eine schützende Wirkung der Corona-Impfstoffe gegen Long Covid gibt. In den E-Mails rieten die Experten ausdrücklich davon ab, diese These zu verbreiten, da die Evidenzlage „bislang nicht klar“ sei. Trotz dieser Empfehlungen behauptete Lauterbach am 10. Juli 2022 auf Twitter (heute X), dass Impfungen das Risiko von Long Covid deutlich senken würden, was wissenschaftlich nicht haltbar war.
Kritische Stimmen von Fachleuten
Professor Christoph Kleinschnitz, Leiter der Neurologie an der Uniklinik Essen, äußerte sich kritisch zu Lauterbachs Aussagen. Er betonte, dass die Verknüpfung von Long Covid mit der Impfung gegen Omikron „hanebüchen“ sei und im Widerspruch zu den Erkenntnissen der Fachwelt stehe.
Widersprüche und mediale Darstellung
Im Oktober 2022 nutzte Lauterbach die Spiegel-Kolumnistin Margarete Stokowski als Kronzeugin für seinen Impfappell, obwohl sie selbst an Long Covid erkrankt war und mehrfach gegen Corona geimpft worden war. Dieser Widerspruch zeigt die problematische Kommunikation des Gesundheitsministers und untergräbt seine Glaubwürdigkeit, so die Meinung von Kritikern. Ob dies bereits den oft behaupteten „Skandal“ darstellt? Jedenfalls sind die Probleme, die durch die Veröffentlichung der RKI-Files offensichtlich werden, nicht geringer geworden.