Die Sozialabgaben in Deutschland werden steigen, vor allem auch zur Krankenkasse. Karl Lauterbach müsste sich darum nun dringlich kümmern, die ganze Regierung. Ein Beitrag in der „Welt“ schlägt Alarm:
Der Artikel berichtet über die steigenden Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland und die damit verbundenen Herausforderungen.
Laut Bericht hatte die große Koalition unter Angela Merkel 2021 versprochen, die Sozialabgaben auf maximal 40 Prozent des Bruttolohns zu begrenzen. Dieses Versprechen sei jedoch im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung nicht mehr enthalten gewesen.
Es wird dargelegt, dass die Grenze bereits überschritten worden sei und die Abgaben derzeit bei 40,9 Prozent für Versicherte mit einem Kind und bei etwa 41,5 Prozent für Kinderlose lägen. Prognosen zufolge könnten die Sozialabgaben bis 2035 sogar fast 50 Prozent erreichen.
Experten wie Boris Augurzky vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung warnten vor den Folgen. Er meine, dass so hohe Abgaben für Arbeitnehmer inakzeptabel wären und das Vertrauen in das Sozialversicherungssystem untergraben könnten.
Besonders stark sei der prognostizierte Anstieg in der gesetzlichen Krankenversicherung. Laut IGES-Berechnungen könnten die Beiträge hier bis 2035 auf 19,3 Prozent des Bruttolohns steigen.
Jochen Pimpertz vom Institut der deutschen Wirtschaft vergleiche die Situation mit einer tickenden Zeitbombe. Er befürchte, dass Arbeitnehmer nach Ausweichmöglichkeiten suchen könnten, wie Teilzeitarbeit, Selbstständigkeit oder Abwanderung ins Ausland.
Regierung hat noch keine Antwort
Um solche Szenarien zu verhindern, befürworteten Gesundheitsökonomen grundlegende Reformen und eine offene Debatte über das Solidaritätsprinzip, mögliche abgestufte Leistungen und neue Finanzierungswege.
Die aktuelle Regierung habe bisher keine eindeutige Antwort auf diese Herausforderungen gegeben. Bundeskanzler Olaf Scholz betone, dass es keine Leistungskürzungen geben werde. Gesundheitsminister Karl Lauterbach versuche, durch eine Krankenhausreform die Kosten zu senken, wolle diese aber zur Hälfte über die Beitragszahler finanzieren.
Der renommierte Gesundheitsökonom Jürgen Wasem fordere eine Grundsatzentscheidung darüber, ob weiterhin alle Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung unbegrenzt solidarisch finanziert werden sollten. Er nenne als Beispiele teure Krebstherapien mit geringem Nutzen oder die künstliche Beatmung von Patienten ohne Überlebenschancen.
Auch beim Thema Selbstbeteiligung sähen Experten wie Günter Neubauer vom Institut für Gesundheitsökonomik Handlungsbedarf. Er argumentiere, dass viele altersbedingte Erkrankungen vom eigenen Verhalten abhängig seien und eine Selbstbeteiligung ähnlich wie bei der Kfz-Versicherung sinnvoll sein könnte.
Eine Lösung muss her – der Gesundheitsminister sollte sich darum kümmern!