Wolfgang Kubicki, Vizechef der FDP, möchte wegen der Gaskrise in Deutschland nun wieder „sämtliche Möglichkeiten der energetischen Versorgung“ in Deutschland diskutieren und ideologiefrei abwägen. Ein Bericht spricht von Strom aus Kernenergie und Kohlestrom, die Kubicki ins Auge fasst. Der Import von Strom aus dem Ausland wäre begrenzt, so der FDP-Politiker.
Kubicki: Kohle und Atomstrom sind Option, die diskutiert werden muss
„FDP-Vize Wolfgang Kubicki geht der Appell von Industriepräsident Siegfried Russwurm, angesichts der unsicheren Gasversorgung aus Russland wieder stärker auf Kohleenergie zu setzen, nicht weit genug. „Da Russland offensichtlich zu allem bereit ist, führt dies zwangsläufig dazu, dass wir sämtliche Möglichkeiten der energetischen Versorgung im Diskussionsprozess auf den Tisch legen und ideologiefrei abwägen müssen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
„Nicht nur Kohlestrom, sondern auch Strom aus Kernenergie muss deshalb Teil einer vernünftigen Debatte sein.“ Er erwarte auch von den Grünen, dass sie sich in dieser Frage nicht sperren, so Kubicki. Russwurm hatte zuvor den Funke-Zeitungen gesagt, dass man jetzt schon die Gasverstromung stoppen und sofort die Kohlekraftwerke aus der Reserve holen müsse. „Wenn die Versorgungslage im Sommer sich tatsächlich so schwierig entwickelt, wie es aktuell wahrgenommen wird, müssen wir diese Option jetzt sofort ziehen.“ Der Import von Strom aus Nachbarländern habe seine Grenzen. Forderungen nach einer Verlängerung der Atomlaufzeiten indes beschrieb Russwurm als unrealistisch. „Die Bundesregierung ist in ihrer Prüfung zu dem Schluss gekommen, eine Laufzeitverlängerung bei den verbliebenen drei Meilern lohne sich nicht.“ Und der Protest der Betreiber gegen diese Aussage sei „nicht besonders laut“ gewesen, sagte er.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur