Der Konflikt um die Ukraine und Russland spitzt sich seit geraumer Zeit zu. Der Bürgermeister von Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, Vitali Klitschko, forderte die Bundesregierung nun auf, die Gaspipeline Nord Stream 2 nicht mehr nutzen zu wollen. Laut Bericht solle sich Deutschland davon „verabschieden“.
Abschied von Nord Stream 2 gefordert
„Vitali Klitschko, der Bürgermeister Kiews, fordert die Bundesregierung zu einer Entscheidung über die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 auf. „Wenn Deutschland die Ukraine unterstützen will, dann muss es sich von Nord Stream 2 verabschieden“, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Das wäre ein „wichtiges“ Instrument. „In so einem schwierigen Moment muss Deutschland handeln. Natürlich verstehe ich, dass Nord Stream 2 gut für die deutsche Wirtschaft wäre.“ Aber Abhängigkeit von Russland sei gefährlich. „Es ist doch kein Geheimnis, dass die Russen nicht nur die Ukraine wieder in ihre Einflusszone bringen wollen.“ Den Vorwurf des ehemaligen Kanzlers Gerhard Schröder, die Ukrainer betrieben „Säbelrasseln“, konterte Klitschko:
„Bei Schröder frage ich mich wirklich, für welches Land er eigentlich spricht als deutscher Politiker. Wohl eher für Russland und seinen Freund Putin als für Deutschland, oder?“ Die Zurückhaltung der deutschen Regierung bei der militärischen Unterstützung der Ukraine kann Klitschko nicht nachvollziehen – auch nicht aufgrund der deutschen Geschichte. „Es geht doch hier nicht nur um die Ukraine.“ Es gehe um die Stabilität ganz Europas. „Da kann man doch nicht Entscheidungen mit der Vergangenheit erklären, sondern sollte die Zukunft sichern und gestalten. Hilfe für uns würde nicht nur die Region hier stabilisieren, sondern ganz Europa.“ Man müsse strategisch denken.
„Ich verstehe, dass Deutschland keine Waffen an ein aggressives Land liefert. Aber es ist doch etwas ganz anderes, wenn man sich verteidigen will.“
Foto: Bau von Nord Stream 2, über dts Nachrichtenagentur