Ein Öl-Embargo gegen Russland ist noch immer nicht beschlossen, aber auch nicht abgelehnt. Nun äußerte sich dazu Ottmar Edenhofer, der Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist. Er verweist darauf, dies käme einer Importsteuer gleich. Diese sei hoch. Die Maßnahme wäre aber insofern zu prüfen, also es auch Schattierungen jenseits eines vollständigen oder überhaupt keines Embargos geben würde. Öl aus Russland soll seiner Meinung nach vielmehr mit einer „Strafabgabe“ belegt werden. Diese könne variabel ausgestaltet werden. Damit könnte das Embargo auch Schritt für Schritt verschärft werden, so der Ökonom, der darauf verweist, dies würde passieren, wenn die Situation es erfordern würde. Wichtig sei die Botschaft: Die EU werde in Zukunft die Nachfrage nach Öl und Gas deutlich verringern. Ob ein Öl-Embargo kommt oder gar ein Gas-Embargo, gilt weiterhin als offen wenngleich sich die Anzeichen dafür zu verdichten scheinen.
Öl-Embargo zu undifferenziert? Jedenfalls würde es sehr teuer werden
„Ottmar Edenhofer, Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), hält das von der EU geplante Öl-Embargo gegen Russland für zu undifferenziert. Ein Embargo sei eine „prohibitiv hohe Importsteuer“, sagte Edenhofer dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe).
Es gebe aber Möglichkeiten „jenseits von ganz oder gar nicht“. Möglich wären Abstufungen der Importbesteuerung, welche die Mengen reduzieren würden. Edenhofer plädiert demnach dafür, Öl aus Russland mit einer Art Strafabgabe zu belegen, deren Höhe variabel sein kann. Er sei dafür, dass man ein solches Embargo „schrittweise verschärfen und auch wieder lockern kann, wenn es die politische Konstellation erfordert“, sagte Edenhofer.
Entscheidend sei aber die Kernbotschaft, dass Europa die Öl- und Gasnachfrage in den nächsten Jahren drastisch reduzieren werde.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Öltanks, über dts Nachrichtenagentur