Der frühere CDU-Politiker und Chef des Bundeskanzleramtes, Ronald Pofalla, wird seinen aktuellen Posten als Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn einem Bericht nacht Ende April verlassen. Dies geschehe auf „eigenen Wunsch“, so die Deutsche Bahn. Pofalla zeichnete u.a. verantwortlich für das Projekt „Stuttgart 21“, dessen Erstellungskosten jüngsten Berichten nach (erneut) um 1 Milliarde Euro steigen. Pofalla selbst begründete den Wechsel damit, dass es nach über sieben Jahren bei der Deutschen Bahn Zeit sei, zu seinem nächsten Lebensabschnitt aufzubrechen. Das Projekt Stuttgart 21 ist zu dem Zeitpunkt noch nicht fertig gestellt. In welche Richtung es Pofalla nun verschlägt, wurde in der Erklärung nicht bekannt.
Die Deutsche Bahn hatte Pofalla im Jahr 2015 in das Unternehmen geholt, was seinerzeit für Diskussionen sorgte. Der schnelle Wechsel von der Politik in die Wirtschaft hatte Vorwürfe nach sich gezogen, das die Drehtür zwischen Politik und einflussreichen Posten für Ex-Politiker viel zu einfach betätigt werden könne. Für die Infrastruktur ist Pofalla erst seit 2017 zuständig.
Stuttgart 21 auch unter seiner Verantwortung: Ex-CDU-Politiker Pofalla geht
„Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla wird die Deutsche Bahn Ende April verlassen. Dies geschehe „auf eigenen Wunsch“, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Aufsichtsratschef Michael Odenwald bezeichnete den Rückzug als „bedauerlich“. Pofalla äußerte sich auch selbst zu dem Rückzug. „Nach mehr als sieben Jahren im Unternehmen ist es an der Zeit, zu meinem nächsten Lebensabschnitt aufzubrechen“, ließ er sich in einer Mitteilung des Unternehmens zitieren. Pofalla kam im Januar 2015 zur DB und ist seit 2017 zuständig für die Infrastruktur. Zuvor war er CDU-Generalsekretär, Bundestagsabgeordneter sowie von Oktober 2009 bis Dezember 2013 Chef des Bundeskanzleramtes.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur