Einem Bericht nach wehrt sich die Europäische Wasserstoffbranche gegen die Pläne der EU-Kommission zur restriktiven Regulierung der Wasserstoff-Technologie. Dann drohe ein „Massenexodus“. Zudem stünde dann der Green Deal der EU-Kommission/Ursula von der Leyen in Frage.
EU-Kommission gängelt aus Sicht der Wasserstoff-Unternehmen die Industrie – Green Deal in Gefahr?
„Die europäische Wasserstoffbranche warnt vor einem „Massenexodus“ der jungen Industrie aus Europa, sollte die Brüsseler EU-Kommission an ihren jüngsten Plänen für eine restriktive Regulierung der Technologie festhalten. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe.
Die Vorgaben könnten den Tod vieler Projekte bedeuten und stünden im Widerspruch zu den hochfliegenden Wasserstoffplänen des Green Deal, heißt es in einem Brief des Lobbyverbandes Hydrogen Europe an Kommissionschefin Ursula von der Leyen. „In seiner jetzigen Form beschädigt das Regelwerk einen Großteil der Initiativen, die Ihr Team auf den Weg gebracht hat“, schreibt der Verband, dem deutsche Konzern-Schwergewichte wie ENBW, Linde oder RWE angehören. Die Vorschriften würden „den Bedürfnissen der Industrie nicht gerecht“. Vor der Sommerpause war der Entwurf eines europäischen Regelwerks durchgesickert, wonach Wasserstoff nur dann als grün eingestuft werden dürfe, wenn er aus zusätzlichen und staatlich nicht geförderten Ökoenergie-Anlagen stammt. Überdies macht die Kommission strikte Vorgaben zur räumlichen und zeitlichen Nähe von Ökostrom- und Wasserstoffherstellung, Unternehmen der Branche fürchten, durch die strenge Regulierung im wachsenden Wettbewerb mit den USA das Nachsehen zu haben. US-Präsident Joe Biden hatte die Ökoenergie in seinem jüngsten Anti-Inflations-Gesetz zu einer Schlüsseltechnologie erklärt und der Branche milliardenschwere Subventionen sowie betont einfache Regeln zugesagt. „Daran sollte sich die EU orientieren“, heißt es in einem Schreiben von Siemens Energy an von der Leyen. „Wir sind bereit, in den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Wasserstoffwirtschaft in Europa zu investieren“, argumentiert der Konzern. „Aber dazu brauchen wir ein pragmatisches und flexibleres Regelwerk.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur