Der Immobilienmarkt in Deutschland gerät weiter aus den Fugen. 2021 sollen nach einer Schätzung der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) erstmals seit 2001 über 300.000 neue Wohnungen gebaut werden. Insgesamt sollen nach diesen Zahlen über 750.000 Wohnungen genehmigt sein, die noch nicht fertiggestellt wurden. Das aber reicht noch immer nicht, heißt es. Denn in Deutschland würden aktuell ungefähr zwischen 350.000 und 400.000 neue Wohnungen benötigt werden, um die Nachfrage zu decken.
Eine der Ursachen sind die hohen Preise am Markt, dies betrifft sowohl das Bauland wie auch die Immobilien – bei der Erstellung – durch das Handwerk selbst. Die niedrigen Zinsen treiben die Preise seit Jahren geradezu wahnwitzig nach oben. Es gibt unterschiedliche Schätzungen. Dennoch ist davon auszugehen, dass Wohneinheiten auch im Jahr 2020 um 5 % und eher mehr teurer geworden sind. Dies ist der Preis für die Niedrigzinspolitik, mit der die Staaten sich seit Jahren noch neue Schulden leisten (können).
Was gebaut wird, ist teuer
Wer baut, um zu verkaufen oder zu vermieten, baut und kauft offenbar aktuell auch recht teuer. Denn trotz der steigenden Zahl an Wohneinheiten ist die Zahl der Sozialwohnungen zurückgegangen. 2006, also im ersten Jahr der Amtszeit von Angela Merkel, gab es in Deutschland gut 2,1 Millionen Sozialwohnungen. 2019 waren es 1,1 Millionen, womit fast die Hälfte dieser Wohneinheiten nicht mehr der Preisbindung unterliegt. Die Bevölkerungszahl ist im selben Zeitraum um 850.000 Menschen gestiegen. Tatsächlich müssten also wie eingangs beschrieben deutlich mehr Wohneinheiten geschaffen werden, um über den Markt die Preise zu senken.
Stattdessen versucht(e) es die Regierung, zumal in Berlin, mit Mietpreisdeckeln. Wie Mietpreisdeckel weitere Investitionen anziehen sollen, bleibt schleierhaft. Der Staat selbst hat mit einem Wust an Vorschriften und immer neuen Auflagen Hemmnisse geschaffen. Die Umweltministerin fordert gar aktuell „Solaranlagen“ auf allen Dächern. Eine erstaunliche Antwort auf ein drängendes Problem.