Immobilien sind über Monate inzwischen ein kleines Krisenfeld geworden. Wer mietet, rechnet mit höheren Mieten. Wer kaufen oder bauen möchte, findet teils kaum Handwerker. Wer verkaufen möchte, findet keine Käufer. Die Immobilienkrise allerdings ist aktuell noch nicht einmal richtig losgegangen, meinen teils Analysten.
Immobilienkrise: Es wird gefährlicher
Die Immobilienkrise habe demnach Europa erfasst. Die steigenden Zinsen in der Euro-Zone haben den Markt quasi aufgeräumt.
Dies betrifft zunächst die sogenannten „Großen“: Projektentwickler, die aktuell die hohen Kreditzinsen kaum noch bezahlen können. Die Projektentwickler haben in den vergangenen Monaten auch die eine oder andere wirtschaftlich problematische Entwicklung einzelner Unternehmen erlebt.
Beispielhaft ist jetzt der Großinvestor Rene Benko in Schieflage geraten, so die Berichte. Der Elbtower in Hamburg steht aktuell im Feuer und wird ggf. nicht weiter gebaut, so die Berichte. Nicht bezahlte Rechnungen in der Entwicklung führen schnell zum Stillstand.
Die Folge: Es werden zunehmend weniger Wohneinheiten gebaut, was wiederum dem Ziel der Regierung zuwiderläuft. Die will 400.000 Wohneinheiten pro Jahr bauen lassen. In diesem Jahr werden es wohl weniger als 300.000 Einheiten. Mit steigenden Zinsen werden die Kosten weiter anziehen, die Bautätigkeit reduziert sich weiter. Die Nachfrage steigt – und die Regierung verschärft die Betriebsbedingungen für Immobilien. So zum Beispiel mit dem Gebäudeenergiegesetz.
Insgesamt habe eine Kostenexplosion den Wohnungsneubau sogar in vielen europäischen Ländern zum Stillstand oder jedenfalls zu einer klaren Reduktion geführt. Immer strengere Vorschriften zur Energieeffizienz werden dafür verantwortlich gemacht – die Vorschriften werden teils auf Länderebene erlassen, teils aber auch auf der EU-Ebene. Die Immobilienkrise wird in Teilen sicherlich selbstgemacht sein. Möglicherweise stehen wir erst am Anfang.