Bauherrn und denen, die es werden möchten, weht in diesen Tagen trotz sommerlicher Temperaturen ein eisiger Wind entgegen. Gleich aus zwei Richtungen geraten die Häuslebauer mächtig unter Druck. Es steigen nicht nur die Preise für wichtige Materialien und Rohstoffe. Auch die Termine für die Fertigstellung der beauftragten Arbeiten verzögern sich. Beides ist schon mehr als ärgerlich.
Doch die weitaus größere Gefahr stellen für die angehenden Immobilienbesitzer und jene, die es bereits seit Jahren sind, ihr Haus oder ihre Wohnung aber noch nicht vollständig abbezahlt haben, momentan die steigenden Kreditzinsen dar. Dabei liegt das vermeintliche Schlaraffenland der Baufinanzierer gerade einmal ein halbes Jahr zurück.
Noch zu Beginn des Jahres lagen die Kreditzinsen für Wohnimmobilien deutlich unter der 1,0-Prozent-Marke. In besonders günstigen Fällen konnte sogar mit Zinssätzen von 0,5 Prozent gearbeitet werden. Heute liegen die durchschnittlichen Zinssätze für Darlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren nach Angaben des Kreditvermittlers Interhyp bei rund 1,0 Prozent.
Die Kreditzinsen werden weiter steigen
Experten der Finanzdienstleister Interhyp und Dr. Klein gehen davon aus, dass die Zinswende hinter uns liegt. Die Zinsen für Baukredite werden steigen. Sie tun das zwar von einem ausgesprochen niedrigen Niveau aus. Aber gerade deshalb sind die zu befürchtenden Mehraufwendungen beachtlich.
Gefährlich wird die Entwicklung in dem Moment, in dem die Zinsbindung ausläuft. Steht das Zinsniveau dann bei beispielsweise 2,0 Prozent, was durchaus zu erwarten ist, sollte uns die aktuelle Inflationsrate – anders als es die Notenbanken erwarten – doch erhalten bleiben, verdoppeln sich von einem auf den anderen Monat die Zinszahlungen.
Ob sich der frei verfügbare Teil des eigenen Einkommens zu diesem Zeitpunkt auch verdoppelt haben wird, ist an dieser Stelle dann die entscheidende Frage. Wird sie verneint, könnten viele Immobilienbesitzer in die unangenehme Lage versetzt werden, um den Erhalt ihres Lebenstraums ganz hart kämpfen zu müssen.