Vor wenigen Tagen hat Angela Merkel als Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland ihre neuen Öffnungspläne oder -wünsche in der Corona-Krise mitgeteilt. Die Unternehme der Hotelbranche dürften der Meinung von Beobachtern nach enttäuscht sein. Die Kanzlerin sieht die Hotels offenbar am Ende der Öffnungskette. Der „Focus“ berichtet sogar in einer Reportage, die Sabine Kinkartz verfasst hat. In dem Bericht geht s um Jan Lehman, einen 54jährigen, der in der Eifel lebt und mit seiner Frau Sandra 18 Ferienhäuser zuzüglich Land und Wald gepachtet hat. Das Ehepaar sieht sich damit konfrontiert, dass der Pächter trotz des Lockdowns auf Zahlung der vollen Pacht bestehen soll. Offensichtlich eines der größeren Opfer der Öffnungspolitik aus einer Branche, die sich zunehmend hilflos fühlen dürfte.
„Sechs Monate geschlossen“
„Mit dem Lockdown im Frühjahr 2020 sind wir inzwischen sechs Monate geschlossen und haben keine Einnahmen“, so Lehmann. Dennoch würden Virologen und Politiker in den Talkshows darüber sprechen, Ferienwohnungen zählten zu den sichereren Orten in der Pandemie. Die „Entscheidungsträger haben die Unsinnigkeit der Schließungen erkannt und trotzdem dürfen wir nicht arbeiten.“
Man könne sich nicht vorstellen, was die Situation mit einem mache. Die fehlende Planbarkeit, endlos verschobene Termine und die permanente Annahme von Buchungen sowie die anschließende Stornierung scheinen an den Nerven zu zehren. Die Rücklagen aus dem Sommer 2020 seien inzwischen aufgebraucht, die staatlichen Hilfen, die zugesagt worden waren, seien noch nicht gezahlt. „Das Geld kommt mit drei Monaten Verspätung und wer glaubt, dass die Hilfen reichen würden, dem muss ich sagen, das stimmt nicht.“ Lediglich die Kosten wären dann u 90 % gedeckt, ein Unternehmerlohn würde nicht berücksichtigt. Eine andere Hotelbesitzerin, Manuela Baier, betont, sie wisse jetzt schon, dass sie zehn Jahre länger als geplant arbeiten müsse. Die privaten Rücklagen müssen derzeit verbraucht werden.
Die Politik habe sie verloren.