Noch ist Europa nicht von russischem Gas abgeschnitten. Die Daten des ukrainischen Gastransportnetzbetreibers GTSOU zeigen einem Bericht zufolge, dass derzeit Höchswerte beim Transit erreicht werden. 97 % bis 100 % der angemieteten Kapazitäten würden genutzt, heißt es. Dies sei mehr als an den Tagen zuvor. Russland war über eine längere Zeit dafür kritisiert worden, dass es „zu wenig Gas liefere“. Unter anderen Außenministerin Baerbock hatte im Vorfeld des Krieges gefordert, Russland dürfe seine Lieferungen nicht zurückhalten. Die Situation ist damit recht obskur: Das Gas wird geliefert und offenbar auch angenommen, während in der Ukraine die Situation allen Berichten nach eskaliert.
Erdgas aus Russland fließt durch die Ukraine in den Westen – Russland liefert derzeit Höchstmengen, so die Berichte
„Der ukrainische Gastransportnetzbetreiber GTSOU verzeichnet seit Beginn des Angriffs Russlands auf die Ukraine Höchstwerte bei den transportierten Mengen von russischem Erdgas. Das berichtet das „Handelsblatt“.
An den Tagen vom 25. Februar bis einschließlich 1. März nutzten die Russen demnach zwischen 97 und 100 Prozent der bei GTSOU gebuchten Kapazitäten. Der Wert liegt deutlich über den Durchschnittswerten der Tage davor. GTSOU-Chef Sergiy Makogon sagte der Zeitung: „Wir erfüllen weiterhin unsere im Voraus gebuchten Gastransportverpflichtungen.
Das aktuelle Transitvolumen beträgt 109,2 Millionen Kubikmeter.“ In den Tagen und Wochen vor dem 25. Februar hatten die Russen die von ihnen gebuchten Transitkapazitäten nur zum Teil genutzt. Die Inanspruchnahme lag an vielen Tagen deutlich unter einem Wert von 50 Prozent. Russland war deswegen heftig kritisiert worden.“ Deutschland möchte sich dennoch von der Abhängigkeit von russischem Gas lösen, so jüngste Berichte. So wird u.a. darauf gesetzt, US-Flüssiggas könne in höherer Menge geliefert werden.
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Erdgas, über dts Nachrichtenagentur