Das Handwerk in Deutschland ist nach einer Äußerung des Handwerkspräsidenten Hans Peter Wollseifer gegen das Bürgergeld-Konzept der Ampelregierung. Es würde für Geringverdiener falsche Anreize geben, so der Funktionär. Er rechne mit einer Demotivation bei denjenigen, die mit einem „geringen Gehalt regulär arbeiten“. Die Grenzen der Einkommen würden „am unteren Ende“ stets verschwimmen, so Wollseifer in einer weiteren Ausführung. Das Nicht-Arbeiten lohne sich so mehr als das Arbeiten.
Handwerk befürchtet Demotivation
„Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer kritisiert das Bürgergeld-Konzept der Bundesregierung scharf und warnt vor falschen Anreizen für Geringverdiener. „Langzeitarbeitslose brauchen Unterstützung, um wieder in Arbeit zu kommen. Das gewährleistet das Bürgergeld-Konzept nicht ausreichend, daher finden wir es nicht gut“, sagte Wollseifer der „Rheinischen Post“ (Montagausgabe).
„Denn es sorgt für Demotivation bei denjenigen, die mit einem geringen Gehalt regulär arbeiten. Am unteren Ende verschwimmen immer mehr die Grenzen zwischen regulärer Arbeit und dem Bürgergeld“, sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). „Viele fragen sich, warum soll ich morgens um 7 Uhr schon arbeiten, wenn derjenige, der das Bürgergeld bezieht, fast das Gleiche bekommt“, so Wollseifer.
„Die Verbesserungen für die Bezieher beim Schonvermögen, der Wegfall von Sanktionen, die deutliche Anhebung des Regelsatzes, die komplette Übernahme der stark gestiegenen Heizkosten – all das wird dazu führen, dass sich für mehr Menschen als bisher das Nicht-Arbeiten mehr lohnt als das Arbeiten“, sagte er. Der Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zur Einführung des Bürgergelds in der Hartz-IV-Nachfolge ab 1. Januar 2023 soll an diesem Mittwoch vom Kabinett verabschiedet werden.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Graffiti-Entfernung, über dts Nachrichtenagentur