Robert Habeck, nicht nur Klimaschutz-Minister, sondern auch für die Wirtschaft zuständig, geht für das kommende Jahr seinen Aussagen nach von einem Wirtschaftswachstum in Höhe von bis zu 1,3 % aus. Die fünf Wirtschaftsweisen (Mitglieder des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Deutschen Wirtschaft, der die Bundesregierung „berät“) halten ein kleineres Wachstum von 0,7 % für möglich. Wenn die derzeitigen Probleme überwunden würden und die Wirtschaft sich – deshalb – erholt. Andere können sich dem Optimismus nicht anschließen.
Anhaltende Krise in Deutschland?
Die hier zitierten Ökonomen der Commerzbank gehen von einer anderen Entwicklung aus. So würde Deutschland in der wirtschaftlichen Krise bleiben. Vielleicht wird sich die wirtschaftliche Entwicklung demzufolge sogar „verschlechtern“. Die Wirtschaft in Deutschland würde im kommenden Jahr dabei um -0,3 % schrumpfen. Das wiederum ist eine sogenannte Rezession.
Dabei würden „Produktion und Dienstleistungen“, die das Bruttoinlandsprodukt ausmachen, um 12 Mrd. Euro sinken. Im laufenden Jahr würde der wirtschaftliche Ausstoß um 15 Mrd. Euro sinken, jedenfalls der aktuellen Datenlage nach.
Ein wesentlicher Punkt: Der Chef der Volkswirte der Commerzbank, Jörg Krämer, sieht derzeit „keine kurzfristige Lösung in Form einer Konjunktur-Spritze“. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde den Leitzins erst mit dem Jahresende 2024 leicht senken, so die Erwartung. Denn das Inflationsproblem sei noch lange nicht gelöst, die Inflation bleibe.
Die Inflationsraten sinken indes im Vergleich zu den Vormonaten. Das allerdings – dies geht über den Bericht zur Commerzbank hinaus – ist vor allem auch dem Basiseffekt geschuldet. Die Messung für die vergangenen 12 Monate beginnt inzwischen schon auf hohem Niveau, weil die Preise gestiegen waren. Sie steigen weiter, nur nicht mehr im selben Tempo.