Der Strompreis ist gesunken und wird sinken, wenn wir nur fest genug an die Energiewende glauben, mag man zynisch formulieren. Tatsächlich seien die Preise gesunken, will die Regierung uns aktuell in vielen Beiträgen verkaufen. Es ist wie immer, wenn die Politik eine eindimensionale Sicht vorträgt. Man kann es so sehen oder so, je nachdem, wie man rechnet. Nun hat die bekannte Wirtschaftsexpertin Veronika Grimm eindeutig wissen lassen, die sogenannten Gestehungskosten, also die Herstellungskosten für den Strom in der Solar- und Windenergie würden „keine belastbare Grundlage für die Einschätzung zukünftiger Stromkosten darstellen“. Das ist schlecht, denn es gibt noch „andere“ Kosten. Die Stromerzeugung besteht nicht nur aus den anfänglichen Kosten zur Produktion, sondern u.a. auch aus den Kosten, die für die Versorgungssicherheit aufzuwenden sind.
Grimm etwa geht davon aus, die Kosten müssten die Investitionskosten und die Betriebskosten von Speichern und von Reservekraftwerken müssten die Berechnung anreichern. Dies fasst sie zusammen in einer Messgröße, die sich „Levelized Cost of Load Coverage“ nennt (LCOLC). Das sei realistischer.
Wir haben dies vor Tagen bereits anhand anderer Darstellungen gezeigt.
Habeck: „Strompreise auch nach dem Atomausstieg gefallen“
Die Technik der Argumentation des Wirtschaftsministers ist auf den ersten Blick recht klar: Die Preise sind gefallen, also war alles richtig. Die Struktur des Arguments: Das Wetter ist besser als gestern. Aber ist es damit auch gut?
Habeck meinte: „Wir sehen heute, dass die Stromversorgung weiter sicher ist, die Strompreise auch nach dem Atomausstieg gefallen sind und die CO-2-Emissionen ebenfalls runtergehen.“
Dazu Prof. Manuel Frondel, der beim Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung arbeitet: „Klar ist, auch wenn es schwer ist, dies genau zu beziffern: Die Strompreise in Deutschland lägen durch einen Weiterbetrieb der AKWs niedriger als aktuell.“
Wenn es eine hohe Stromnachfrage gäbe, Dunkelflauten aber das Angebot senkten, würden AKWs einen stark dämpfenden Effekt auf den Preis für Strom haben. Den gäbe es auch in den Zeiten, in denen viel Wind und viel Sonne zur Verfügung steht nicht. Sein Schluss: „Die Abschaltung der Kernkraftwerke in den vergangenen Jahren bedeuten einen klaren Wohlstandsverlust für Deutschland in Milliardenhöhe.“
Die sogenannte Wirtschaftsweise Prof. Veronika Grimm dazu: Die Stromkosten würden trotz sinkender Produktionskosten bis 2040 leicht ansteigen (8,11 Cent/kWh).
Hintergrund der Rechnungen ist unter anderem der Umstand, dass der Strom, der von Wind und Sonne produziert wird, zum einen gespeichert, zum anderen durch einen größeren Netzausbau dann transportiert werden muss.
Aber das taucht im Video von Robert Habeck nicht auf.
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