Die Politik darf sich derzeit nach Meinung von Beobachtern bei den Medien teils bedanken. Aufgabe der Medien wäre es, Vorgänge einzuordnen, zu gewichten und damit ein besseres Bild der Lage zu vermitteln, so verweisen Kritiker gerade aktuell immer wieder auf die ursprüngliche Funktion der sogenannten vierten Gewalt. Die Zahlen, die das RKI und andere Institute täglich präsentieren, künden allerdings von immer neuen Katastrophen.
Die Regierung hat, so wurde am Dienstag u.a. bekannt, offenbar durch Kanzlerin Angela Merkel schon einen totalen Lockdown in Erwägung gezogen. Gestern wurde bis dato nur spekuliert, es käme 8 bis 10 Wochen zu einem verschärften Lockdown. Allerdings verweist jetzt u.a. der „Focus“ auf „bis zu 60.000 neue Infektionen“ täglich in Großbritannien. Die Kliniken in London stünden vor dem Kollaps. Einer von 30 Einwohnern dort „habe derzeit Covid-19“, so wird der Bürgermeister Sadiq Khan zitiert. Die 7-Tage-Inzidenz würde bei über 1.000 liegen.
Zudem seien die Mutationen aus Großbritannien wie auch aus Südafrika derzeit schon in Deutschland nachgewiesen, jedenfalls als Einzefälle. Die Lage also ist oder sei bedrohlich.
Helfen die Maßnahmen?
Der totale Lockdown würde dann bedeuten, dass die Menschen nur noch in Ausnahmefällen die Wohnungen verlassen dürften. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird es auch Anordnungen zum Home Office geben. Bayern setzt bereits ab der neuen Woche eine Maskenpflicht im Land ein, die auch in Geschäften und durchgehend im ÖPNV eine FFP2-Variante vorsehen.
Die Frage wird sein, ob die Maßnahmen überhaupt helfen. Denn bis dato ist nicht hinreichend nachgewiesen, dass die Schäden auch nur annähernd so sinnvoll reduziert werden, wie neue – hier soziale, psychische und vor allem auch ökonomische Schäden – wieder aufgebaut werden. So weit ersichtlich, lässt sich die Merkel-Regierung nicht von Soziologen, Psychologen oder Ökonomen beraten.