Eine Groteske: Auf einer Pressekonferenz äußerte sich der Wuppertaler Polizeipräsident Markus Röhrl zu den Lehren aus dem Messer-Anschlag von Solingen, dem drei Menschen zum Opfer fielen: Die Menschen sollten sich nun selbst überlegen, ob sie sich in der Öffentlichkeit sehen lassen wollen.
Er warnte dabei davor, sich gänzlich zurückzuziehen. Das ist indes wohl aus der Sicht von Bürgerinnen und Bürgern eine Offenbarung an Unsicherheit.
Passen Sie auf sich auf – viel Glück!
Es klingt fast so, als sollten die Menschen auf sich selbst aufpassen – und als würden sie dafür zum Abschied ein gutes „viel Glück“ erhalten.
Die Ermittler gaben wenig Auskunft darüber, welche Maßnahmen ergriffen werden, um solche Taten in Zukunft zu verhindern. Stattdessen wurden allgemeine Aussagen gemacht.
Am Sonntag kamen jedoch Details über den Täter ans Licht: Der Syrer Al H., der bereits Anfang 2023 nach Bulgarien abgeschoben werden sollte, tauchte vor seiner Abschiebung unter und lebte bis zur Tat in einer Flüchtlingsunterkunft in Solingen.
Der Angriff während des „Festivals der Vielfalt“ in Solingen, bei dem der 26-jährige Täter drei Menschen ermordete, wirft erhebliche Fragen zur Sicherheitspolitik und Migrationspolitik in Deutschland auf. Der Täter soll bereits vor der Tat angekündigt haben, „alle abstechen“ zu wollen. Der IS beanspruchte den Anschlag für sich, was die Brisanz der Situation weiter verschärft.