Die Finanzmärkte sind ein sogenannter Frühindikator für die Wirtschaft. Lehrbuchartig sollen die Kurse an den Aktienmärkten der tatsächlichen Entwicklung in der Regel um ca. 6 Monate vorauslaufen. Gute Nacht, hieße es dann. Der Aktienmarkt hat nun den „schlimmsten Oktober“ seit fünf Jahren erlebt, heißt es. Der große US-Index S&P 500 hat insgesamt 10 % verloren.
Zudem würde „jeden zweiten Tag der Anleihemarkt“ zusammenbrechen. Das bedeutet: Die Papiere, die als Schuldverschreibungen ausgegeben werden (also die Geldleihe). Das zeigt an, dass der Finanzmarkt in schwacher Verfassung ist oder sogar Misstrauen aufgebaut hat. Misstrauen gegen die Entwicklung der Wirtschaft allgemein.
Wirtschaft und Märkte sind schwach
Der Aktienmarkt lebt stets von Vertrauen – Vertrauen in die Stärke der Unternehmen und in die Wirtschaft insgesamt. Die Zinsen allerdings sind in den vergangenen Monaten gestiegen. Die Staaten – und die Unternehmen wie auch die privaten Haushalte – verschulden sich weiterhin. Die Kriege und Konflikte aktuell.
Die Wirtschaft ist weltweit schwach – und die Inflationsrate scheint wieder zu steigen. Das sind die Voraussetzungen dafür, anzunehmen, dass die Märkte sich in diesen Tagen nicht mehr auf die Fortentwicklung des Wirtschaftswachstums verlassen wollen. Tatsächlich sinkt die Stimmung offenbar. Das Misstrauen wächst beträchtlich.
Allerdings sieht es noch immer nicht so aus, als würden die Märkte an einen „Crash“ glauben. Es gibt zahlreiche Hinweise und Artikel im Netz, die davon ausgehen, alles würde zusammenbrechen. Danach sieht es derzeit nicht aus. Wir durchleben statistisch betrachtet den Beginn einer Rezession, nicht mehr und nicht weniger. „Krach“ gibt es, einen „Crash“ kann man derzeit an den Märkten und auch in der Wirtschaft nicht ausmachen.